HPC KH ist ein Projekt der Grundversorgung von Hospiz Österreich in Kooperation mit fünf teilnehmenden Krankenhäusern aus Oberösterreich und der Steiermark von 1. Oktober 2023 bis 30. September 2026 – anteilig gefördert wird das dreijährige Projekt vom Fonds Gesundes Österreich.
Die Einlieferung in ein Krankenhaus stellt für den betroffenen Menschen und die An- und Zugehörigen meist eine Ausnahmesituation dar, verbunden mit viel Sorge und Angst. Rund 91.000 Menschen versterben jährlich in Österreich, davon ca. 44.000[1] in einem Krankenhaus. Das bedeutet für das interprofessionelle Betreuungsteam im Krankenhaus häufig die Konfrontation mit dem Thema Sterben und Tod. Für viele Mitarbeitende ist die Arbeit mit schwer kranken, demenziell veränderten und sterbenden Patient:innen besonders fordernd und belastend.
Im Pilotprojekt „Hospizkultur und Palliative Care im Krankenhaus“ wird gemeinsam mit den Praktiker:innen aller Berufsgruppen und Hierarchieebenen des Krankenhauses daran gearbeitet, unterstützende und im täglichen Tun nachhaltig umsetzbare Maßnahmen für die Mitarbeiter:innen zu entwickeln. Bestehende Kommunikations- und Entscheidungsprozesse sowie Abläufe werden gemeinsam evaluiert und im Laufe des Projekts im Hinblick auf Hospizkultur und Palliative Care weiterentwickelt. Je Klinikum ist es eine Station, die das Projekt umsetzt. In Oberösterreich ist es eine neurologische Station aus dem Konventspital der Barmherzigen Brüder Linz und dem Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck, in der Steiermark ist es eine interne Station aus dem Landesklinikum Südsteiermark mit Standort Wagna, dem Marienkrankenhaus Vorau sowie dem Krankenhaus der Elisabethinen Graz, die sich für eine Projektteilnahme entschieden haben.
Dreitägige Workshops zum Thema für die Mitarbeitenden aller Berufsgruppen führen zu einer gestärkten Zusammenarbeit und besseren Patient:innenversorgung und unterstützen die Mitarbeitenden in ihrer Sicherheit im Umgang mit Patient:innen sowie deren An- und Zugehörigen. Ziele, wie die Lebensqualität bis zum Lebensende zu verbessern, das Akzeptieren des Sterbens zu fördern, die Schmerzlinderung sowie Symptomkontrolle zu verbessern und Maßnahmen zur vorausschauenden Planung zu integrieren, stehen im Fokus des Projektes. Die Angehörigen werden als wertvolle Ressource in der Begleitung der Patient:innen wahrgenommen und aktiv eingebunden, was zu einer erhöhten Zufriedenheit in der Betreuung führt.
Die Evaluierung des Projektes läuft über das Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisationen und Social Entrepreneurship der Wirtschaftsuniversität Wien, NPO, mit Mag.a Selma Sprajcer (Senior Researcherin), Mag.a Eva More-Hollerweger (Projektleitung, Senior Researcherin) und Anahita Parsian (Junior Researcherin).
Die Ergebnisse des österreichweiten, dreijährigen Pilotprojekts werden auch allen anderen Krankenhäusern sowie den Entscheidungsträgern für weitere mögliche Entwicklungen zur Verfügung stehen.
Am 10. Oktober 2023 fand im Kardinal König Haus in Wien ein Kickoff-Event statt, bei dem die involvierten Krankenhäuser u.a. sich selbst und ihre Stationen sowie die unterschiedlichen Beweggründe für die Teilnahme am Projekt präsentierten. Die Projektziele und die einzelnen Arbeitssettings wurden im Detail besprochen und die diversen Arbeitsgremien wurden formiert. Gleichzeitig war der Kickoff auch die erste Steuergruppensitzung im Projekt. Das Kickoff-Event markierte den Beginn eines herausfordernden, aber auch vielversprechenden Prozesses zur Implementierung von Hospizkultur und Palliative Care im Krankenhaus.
[1] Sterbeorte Österreich 2020: Landesstatistik Steiermark, Statistik Austria, Bearbeitung J. Baumgartner
Ansprechpersonen Dachverband Hospiz Österreich
Projektleitung: Maria Eibel, BSc MA MBA, maria.eibel@hospiz.at
Projektkoordination: Mag.ᵃ Babsi Loisch, MFA, barbara.loisch@hospiz.at