>>>>>Hospiz Vorarlberg
Seit wann gibt es Euch? Wie seid ihr entstanden? Wie seid ihr historisch gewachsen?
Der Grundstein für Hospiz Vorarlberg wurde im Jahr 1994 vom damaligen Caritasseelsorger Elmar Simma und Dr. Karl W. Bitschnau gelegt. Bereits 10 Jahre zuvor hatte die Diözese auf Initiative von Heinz Rhomberg mit dem Aufbau der Krankenbegleitung begonnen. Nach und nach entwickelten sich in Vorarlberg die verschiedensten Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung und heute kann von einer flächendeckenden Versorgung gesprochen werden.
Historie
1994 Gründung der Hospizteams
2004 – 2005 Projekt Hospiz- und Palliative Care im Pflegeheim
2006 Gründung HOKI-Team (Hospiz für Kinder)
2008 – 2023 Mobiles Palliativteam als Kooperationsprojekt mit der Palliativstation des LKH Hohenems
2011 Einführung von Trauertreffs und Trauercafés
2018 Eröffnung Hospiz am See mit 10 Betten
2019 – 2022 Projekt Hospizkultur und Palliative Care zuhause
2022 Eröffnung der Kontaktstelle Trauer
Wie finanziert ihr Euch?
Die Dienste von Hospiz Vorarlberg finanzieren sich aus Mitteln des Landes, der Gemeinden, des Bundes (Hospiz- und Palliativfonds), der Sozialversicherungsträger und der Diözese Feldkirch, sowie aus Spenden und aus Kostenersätzen.
WAS SIND EURE SCHWERPUNKTE?
Unserer Schwerpunkte liegen in folgenden Bereichen:
Die mobilen Hospizteams beraten und begleiten Menschen in schweren Erkrankungen. In den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen finden betroffene Patient:innen und deren An- und Zugehörige eine vertrauensvolle Anlaufstelle. Unsere Hospizbegleiter:innen nehmen sich Zeit zum Zuhören, für Gespräche und sind da, wenn jemand gebraucht wird. Auf Wusch findet die Begleitung im Krankenhaus, im Pflegeheim oder zu Hause statt. In den 6 regionalen Hospizteams sind über 260 Ehrenamtliche tätig. Eine fundierte Ausbildung, durch den von uns angebotenen Befähigungskurs, regelmäßige Weiterbildungen, Reflexionen und Supervisionen unterstützen sie in ihrer anspruchsvollen Tätigkeit.
Das HOKI-Team betreut und begleitet trauernde, erkrankte und sterbende Kinder und Jugendliche sowie deren Geschwisterkinder, um die Familien zu entlasten.
Familien in Notsituationen (z.B. nach einem plötzlichen Todesfall, Suizid) werden begleitet.
Das HOKI-Team hilft, einen guten Weg des Abschieds für Kinder und Jugendliche zu finden. Fragen zu den Themen Krankheit, Tod und Trauer werden altersentsprechend beantwortet.
Das HOKI-Team bietet zudem Workshops für Bildungseinrichtungen für Elementarpädagogik an und besucht auf Wunsch Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, um das Umfeld der Kinder und Jugendlichen zu stützen.
Die Mitarbeiter:innen der Kontaktstelle Trauer unterstützen und begleiten bei akuten oder länger zurückliegenden Verlusten durch Krankheit, Unfalltod oder Suizid. Sie bieten Beratung, Information und Begleitung. Das Angebot der Kontaktstelle Trauer umfasst Einzelbegleitungen, Austausch und Begleitung in Gruppen für Trauernde (Trauertreffs/Trauercafés), Trauergruppen für Männer, Trauerspaziergänge, Trauerwanderungen und Trauermalgruppen. Workshops, Seminare und Vorträge in unterschiedlichstem Kontext dienen der Wissens- und Erfahrungsvermittlung
Das stationäre Hospiz am See bietet mit seinen 10 Betten Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen ein letztes Zuhause. Die Mitarbeiter:innen des interprofessionellen Teams sind ausgebildet und erfahren in Palliativmedizin, Pflege, Sozialarbeit, Seelsorge und Hauswirtschaft. Das Betreuungsangebot umfasst zudem Aromapflege, Atemtherapie, Musiktherapie, Physiotherapie und Hundetherapie. All dies mit dem Anspruch, möglichst viel Qualität und ein hohes Maß an Wohlbefinden in den letzten Lebensabschnitt zu bringen. Bestens geschulte Ehrenamtliche unterstützen das Team darin, dass die Gäste in einem wohltuenden Umfeld bis zuletzt leben können.
Seit dem Jahr 2024 führen geschulte Referent:innen – in Kooperation mit Letzte Hilfe Österreich – „Letzte Hilfe Kurse“ durch. Den Teilnehmer:innen wird in diesen vierstündigen Kursen ein Basiswissen zu Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen am Lebensende vermittelt.
Die Vernetzung mit unseren Partner:innen im Hospiz- und Palliativbereich ist uns ein großes Anliegen. Im gegenseitigen Austausch entwickeln wir uns weiter und können so bedarfsgerechte Angebote schaffen.
Wer vertritt Euch nach außen?
Nach über 30 Jahren Pionierarbeit in der Hospiz- und Palliativversorgung, hat sich Dr. Karl W. Bitschnau im Sommer 2025 in die Pension verabschiedet und sein „Lebenswerk“ an seine Nachfolgerin Mag. Brigitte Scheidbach übergeben.
Was wünscht Du Dir für Dein Bundesland im Jahr 2030?
Für 2030 wünsche ich mir, dass wir die Bettenanzahl im Hospiz am See erweitert haben, um der langen Warteliste entgegenwirken zu können. Ein weiterer Wunsch ist die Umsetzung eines Tageshospiz in Vorarlberg. Und natürlich wünsche ich mir, dass Hospiz- und Palliativbegleitung für alle, die sie benötigen, uneingeschränkt nutzbar ist.
Was schätzt ihr am Dachverband HOSPIZ ÖSTERREICH?
Wir schätzen den Dachverband HOSPIZ Österreich als kompetenten Ansprechpartner, der sich für uns und unsere Belange einsetzt, offenen Fragen beantwortet und die Anliegen von Hospiz und Palliative Care auf Bundesebene vertritt. Zudem schätzen wir am Dachverband, dass er sich für den Ausbau von Hospiz und Palliative Care in Österreich einsetzt und alles erdenklich Mögliche tut, um diesen voranzutreiben.
