Österreich verfügt über akkordierte Konzepte zur Hospiz- und Palliativversorgung von Erwachsenen sowie von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Damit sind wir im internationalen Vergleich in einer Vorreiterrolle. In der Umsetzung für Erwachsene befindet sich Österreich im guten Mittelfeld. Die Umsetzung der Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene setzte später ein und kann bereits eine beachtliche Entwicklung vorweisen. Dem Vollausbau mit einem flächendeckenden Versorgungsangebot standen in der Vergangenheit viele Hindernisse im Weg, die mit dem Hospiz- und Palliativfondsgesetz überwunden werden sollen. So sieht das 2022 in Kraft getretene Gesetz etwa einen flächendeckenden Ausbau und eine österreichweit geregelte Finanzierung vor. Ziel ist es, Hospiz- und Palliativversorgung allen, die sie brauchen, erreichbar, zugänglich und leistbar zur Verfügung zu stellen.

Spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sowohl die Erkrankungsbilder als auch die Krankheitsverläufe unterscheiden sich wesentlich vom Erwachsenenbereich. Die Betreuung kann bei Kindern bereits zu einem frühen Zeitpunkt einsetzen und richtet sich immer an die gesamte Familie, also neben dem erkrankten Kind auch an die Eltern und Geschwister. Oberste Priorität hat die Versorgung zu Hause.

Österreichweites Konzept

Seit 2013 gibt es ein österreichweit akkordiertes Konzept für die spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, das vier spezialisierte Versorgungsangebote definiert:

  • Mobile Kinder-Palliativteams für die Betreuung zu Hause
  • Kinder-Hospizteams mit ehrenamtlichen Hospizbegleiter:nnen
  • Stationäre Kinder-Hospize
  • Pädiatrische Palliativbetten an den Kinder-/Jugendlichen-Abteilungen in Akut-Krankenanstalten

Bis dato haben in allen Bundesländern Mobile Kinder-Palliativteams bzw. Kinder-Hospizteams ihre Tätigkeit aufgenommen, acht Pädiatrische Palliativbetten sind in Betrieb, ein Stationäres Kinder-Hospiz mit psychosozialer Ausrichtung und ein weiterer Kinder-Hospizplatz bieten Familien aus dem gesamten Bundesgebiet Unterstützung an.

Anzahl Einrichtungen Ende 2021

Mit 31. Dezember 2021 stellt sich die spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wie folgt dar:

  • Mobile Kinder-Palliativteams: 15 Teams: Jeweils 1 Team in den Bundesländern Burgenland, OÖ, Tirol. Jeweils 2 Teams in Kärnten, Salzburg, in der Steiermark und in Wien. 4 kleine Teams in NÖ. – Bedarf: mind. 1 Team je Bundesland.
  • Kinder-Hospizteams: 12 Teams: Jeweils 1 Team in den Bundesländern Burgenland, Kärnten, NÖ, OÖ, Tirol, Vorarlberg. Jeweils 2 Teams in Salzburg, in der Steiermark und in Wien. – Bedarf: mind. 1 Team je Bundesland.
  • Stationäres Kinder-Hospiz: 1 Einrichtung mit psychosozialer Ausrichtung im Burgenland und 1 Kinder-Hospizplatz in NÖ. – Bedarf: 2 bis 3 Standorte in Österreich
  • Pädiatrische Palliativbetten: 4 Standorte mit insgesamt 8 Betten in Burgenland, Kärnten, NÖ und Tirol . – Bedarf: Pädiatrische Palliativbetten an jeder Kinder-/Jugendabteilung (dzt. 42 Abteilungen in Österreich)

Zusätzlich werden Entlastungsangebote dringend benötigt.

Betreuung 2021 (Auswahl)

Im Jahr 2021 haben die 15 Mobilen Kinder-Palliativteams in Österreich 671 erkrankte Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien betreut.

Im Jahr 2021 haben die 12 Kinder-Hospizteams in Österreich insgesamt 185 Familien begleitet, sowohl erkrankte Kinder und Jugendliche als auch deren Geschwister und Eltern.

Rückfragen richten Sie bitte an Mag.a Claudia Nemeth, claudia.nemeth@hospiz.at

Weitere Informationen

Umfassende Informationen zum Bereich Hospiz und Palliative Care für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene finden Sie auf der Website des Dachverbandes Hospiz Österreich zu Kinderhospizarbeit www.kinder-hospiz.at.