
Caring Communities
Zu allen Zeiten waren es der Zusammenhalt und das Füreinander-Einstehen, die eine Gesellschaft vorangebracht haben. Besonders in turbulenten Zeiten, wie wir sie gerade erleben, sollten wir uns daran erinnern und unsere Ziele weiterhin mit Energie und Leidenschaft verfolgen. „Glück ist das Nebenprodukt sinnvollen Tuns!“, soll Aristoteles gesagt haben.
2025 widmet sich unser Blog dem Thema „Caring Communities“.
Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sich der Bedarf an Hospiz und Palliative Care bis zum Jahr 2040 um 40 % erhöhen.
In der Vergangenheit wurden palliative Unterstützung und Pflege größtenteils von spezialisierten Teams in enger Zusammenarbeit mit Freiwilligen bereitgestellt (Schuchter et. al, 2024 ). Analog zu den Entwicklungen der Gesamtgesellschaft ist auch die Hospiz- und Palliative Care-Landschaft stetem Wandel unterworfen. Mittlerweile sind die spezialisierten Angebote von Hospiz und Palliative Care, wie zum Beispiel Palliativstationen, Mobile Palliativteams, Hospizteams oder Tageshospize, zum einen nicht mehr ausreichend, um alle Menschen, die dies wünschen, palliativ zu begleiten. Zum anderen entwickeln sich durch die intensive Individualisierung des Lebens Tendenzen hin zu einem „situationsbiografischen Sterben“.*
Die Weiterentwicklung von Hospiz und Palliative Care geht daher in Richtung „Caring Communities“, „Compassionate Cities“, ein Ineinandergreifen formeller und informeller Sorgebemühungen und eine gesamtgesellschaftliche Verantwortungsbereitschaft.
Auf Initiative von Marianne Buchegger wird der Blog von HOSPIZ ÖSTERREICH 2025 zu einem großen Teil von einer Kooperation mit dem Projekt iCare getragen.
„iCare – an International Integrated perspective in palliative CARE for dignity and proper support in ageing and approaching end of life“ ist ein innovatives, interprofessionelles und partizipatives Ersamus+ Projekt unter der Leitung der Organizatia Umanitaria Concordia, Rumänien, in Zusammenarbeit mit dem Kardinal König Haus, Wien, und der Polytechnischen Universität von Leiria, Portugal. Von Februar 2024 bis Dezember 2025 finden insgesamt 25 Teilnehmer:innen, Trainer:innen und Vortragende aus Österreich, Rumänien und Portugal in 5 Modulen zusammen, um das „gute Leben und Sterben“ zu reflektieren und zu gestalten.
Im Rahmen eines Train-The-Trainer Formats entwickeln die 21 internationalen Teilnehmer:innen kreative Bildungsformate in Zusammenhang mit Hospiz und Palliative Care, die sich sowohl an den jeweiligen landesspezifischen Gegebenheiten, als auch den Konzepten der „Caring Communities“ und „Death Literacy“ orientieren.
Das iCare-Projekt beleuchtet die Hospiz- und Palliative Care-Kultur und die Hospiz-Philosophie der drei unterschiedlichen Länder von psychosozialer, philosophischer, organisationaler und spiritueller Seite und versucht dadurch, neue Aspekte und Ansätze zu entwickeln, um „den Tod zurück ins Leben“ zu holen.*
* https://magazin.pflegenetz.at/artikel/icare-brueckenschlag-zwischen-wunsch-und-wirklichkeit-am-lebensende/
Viele Blogbeiträge werden von Teilnehmer:innen des iCare-Projekts stammen und sich mit ihren innovativen Ideen und Projekten zu Hospiz und Palliative Care befassen, ergänzend dazu wollen wir uns dem Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in spezifischen Communities hierzulande widmen.
Ein wesentliches Ziel im Rahmen der „Community“-Arbeit ist, das Thema Sterben, Tod und Trauer aus der Tabuzone zu holen. Darüber sprechen zu können, wie auch über andere Themen, die für uns wichtig sind. Zu lernen, uns mit unseren Wünschen und Vorstellungen, auch zu diesem Thema, anderen gegenüber zu öffnen und ihnen zumuten zu dürfen.
Deshalb – und nicht nur hier in diesem Blog: Reden wir darüber. Lesen wir darüber. Erzählen wir darüber.
Bleiben Sie dran, bleiben Sie uns verbunden, begleiten Sie den Blog durch das Jahr 2025 und empfehlen Sie uns bitte weiter!
Mit den besten Wünschen für das Jahr 2025!
Barbara Schwarz, Präsidentin
Sonja Thalinger, Geschäftsführerin
und das Blog-Team von HOSPIZ ÖSTERREICH,
Marianne Buchegger, Rainer Simader und Catrin Neumüller