
Alina Lazar
Marianne Buchegger
CONCORDIA Academia ist ein regionales Lernzentrum in Rumänien, das durch Training von Fachkräften und Organisationsentwicklung die bestehenden Systeme im Sozialbereich in Mittel- und Osteuropa nachhaltig transformieren möchte.
Die Rolle von Concordia Academia besteht darin, das Potenzial und die soziale Verantwortung der profit- orientierten Welt mit innovativen Bildungsprogrammen zu verbinden, und dadurch Entwicklung und systemische Wirkung zu fördern.
CONCORDIA Academia ist die einzige Organisation in Rumänien, die innovative, erfahrungsbasierte Trainings- und Unterstützungsprogramme, die speziell auf die Bedürfnisse des Sozialbereichs zugeschnitten sind, entwirft und anbietet. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen langfristige, zertifizierte Programme für Fachkräfte, die an sozialen Veränderungen arbeiten.
In den letzten fünf Jahren wurden 890 Absolvent:innen in zertifizierten Programmen ausgebildet. 5.167 Fachkräfte aus 1.234 öffentlichen und privaten Organisationen haben an Weiterbildungsprogrammen teilgenommen. Durch diese Schulungsmaßnahmen konnten 188.680 vulnerable Bürger:innen qualitativ hochwertiger begleitet werden.
Eine der neuesten Initiativen von CONCORDIA Academia ist das iCare-Projekt – Eine internationale, integrierte Perspektive in der Palliativversorgung.
Das 2023 gestartete Kooperationsprojekt bringt das Kardinal König Haus (Österreich) und das Instituto Politécnico de Leiria (Portugal) zusammen, um inklusive, resiliente Sorgegemeinschaften aufzubauen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Fachkräften, pflegenden Angehörigen und Patient:innen zu fördern, um die Lebensqualität von Menschen mit schweren Erkrankungen oder in der letzten Lebensphase zu verbessern.
Die rumänische Initiative umfasst drei zentrale Komponenten:
- Ein blended-learning Programm für Fachkräfte im sozial-medizinischen Bereich mit Gruppenarbeit und individuellem Lernen
- Ein blended-learning Programm für pflegende Angehörige, Freiwillige und Familienmitglieder
- Die Entwicklung einer Online-Community, koordiniert von CONCORDIA Academia, die laufend pflegende Angehörige begleitet und unterstützt
Derzeit entwickelt CONCORDIA Academia die Inhalte für das Pflegekurs-Programm, das im Juni 2025 starten soll. Ein solches Kursangebot ist in Rumänien einzigartig, da es sich direkt an informelle Pflegepersonen richtet – Familien- und Gemeinschaftsmitglieder, die sich um unheilbar kranke Menschen kümmern.
Die Bedürfnisse der Pflegepersonen werden oft übersehen, da die Aufmerksamkeit der Fachpersonen in der Regel auf die Patient:innen selbst gerichtet ist.
Mit diesem Kurs wollen wir Pflegepersonen einerseits mit grundlegenden fachlich-pflegerischen Kenntnissen ausstatten. Gleichzeitig soll die Wahrnehmung der eigene inneren und äußeren Ressourcen gestärkt werden. Zum anderen soll der Kurs einen sicherer und unterstützenden Raum bieten, in dem Erfahrungen ausgetauscht, reflektieren und neue Kraft geschöpft werden kann.
Über einen Zeitraum von einem Monat finden insgesamt 24 Unterrichtseinheiten zum Thema Palliative Care statt.
Zu Beginn werden die Teilnehmenden in die Grundprinzipien der Palliativpflege eingeführt und lernen die Aufgaben und das Zusammenspiel eines multidisziplinären Behandlungsteams kennen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Symptommanagement, wobei vor allem die häufigsten Beschwerden und deren Behandlung thematisiert werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Linderung von körperlichem und seelischem Leiden, wobei sowohl praktische als auch kommunikative Ansätze vorgestellt werden.
Die Teilnehmenden erhalten grundlegende Kenntnisse in der Patientenbetreuung, der Verabreichung von Medikamenten sowie in der Mobilisierung ihrer erkrankten An- und Zugehörigen. Darüber hinaus wird das „Sorge-Netz“ vorgestellt und erläutert, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten die verschiedenen Berufsgruppen im Versorgungssystem übernehmen. Ethische und moralische Fragestellungen, die im pflegerischen und ärztlichen Alltag immer wieder auftauchen, wie zum Beispiel das Legen einer PEG-Sonde, bilden einen weiteren zentralen Bestandteil der Schulung.
Die Begleitung von sterbenden Menschen, die Gestaltung der End-of-Life-Care und die Rolle der Spiritualität in der Hospiz und Palliative Care sind weitere wichtige Themen. Auch die Unterstützung von Trauernden und die professionelle Begleitung von An- und Zugehörigen nach dem Tod eines geliebten Menschen werden ausführlich besprochen.
Ein wesentlicher Bestandteil des Kurses sind Übungen und angeleitete Reflexionseinheiten zur Selbstfürsorge. Die Teilnehmenden werden dazu eingeladen, sich mit ihrem Berufsbild und ihrem fachlichen Auftrag auseinanderzusetzen sowie eigene emotionale Ressourcen wiederzuentdecken. Damit geht der Kurs über die reine Vermittlung technischer Fertigkeiten hinaus und schafft einen geschützten Raum, in dem die Bedürfnisse der Patient:innen ebenso wie die der Pflegenden und Behandelnden wahrgenommen werden.
Das Ausbildungsteam besteht aus erfahrenen Ärzt:innen, Pflegefachkräften, Psycholog:innen und einem Priester, die allesamt über langjährige Praxiserfahrung in Hospiz und Palliative Care verfügen. Da es sich um Pilotkurse handelt, wird das Feedback der Teilnehmenden aktiv in die Weiterentwicklung der Inhalte einbezogen. Ab dem Jahr 2026 sollen die Schulungen fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms der CONCORDIA Academia werden.
Ab 2026 soll der Kurs ein dauerhaftes Angebot im Trainingsportfolio der CONCORDIA Academia werden.
Alina Lazar ist die Leiterin der neuen Weiterbildungskurse im Bereich Palliative Care, die von der CONCORDIA Academia entwickelt wurden. Sie ist ausgebildete Sozialarbeiterin und verfügt über 18 Jahre Erfahrung in der Palliativversorgung, sowohl in mobilen Krankenhaus-Teams als auch in der häuslichen Betreuung. Zudem war sie sieben Jahre im Kinderschutz tätig, unter anderem in benachteiligten Gemeinschaften sowie in der Koordination des Kinderschutzbereichs eines Programms für geflüchtete Kinder und Familien aus der Ukraine.
Übersetzt und editiert von Marianne Buchegger (unter Zuhilfenahme von ChatGPT 4)
„iCare – an International Integrated perspective in palliative CARE for dignity and proper support in ageing and approaching end of life“ ist ein innovatives, interprofessionelles und partizipatives Erasmus+ Projekt unter der Leitung der Organizatia Umanitaria Concordia, Rumänien, in Zusammenarbeit mit dem Kardinal König Haus, Wien, und der Polytechnischen Universität von Leiria, Portugal. Von Februar 2024 bis Dezember 2025 finden sich insgesamt 25 Teilnehmer:innen, Trainer:innen und Vortragende aus Österreich, Rumänien und Portugal in 5 Modulen zusammen, um das „gute Leben und Sterben“ zu reflektieren und zu gestalten. https://concordia-academia.ro/european-union-2/icare-an-international-integrated-perspective-in-palliative-care-for-dignity-and-proper-support-in-ageing-and-approaching-end-of-life/?lang=en
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Development Through Experience: Transforming Romania’s Social Sector
Alina Lazar
Marianne Buchegger
CONCORDIA Academia is a regional learning center transforming professionals, organizations & systems in the social fields across CEE.
Its role is bridging the for-profit world’s potential and social responsibility with innovative educational programs that drive performance and systemic impact.
CONCORDIA Academia is the only organization in Romania that designs & delivers innovative, experiential and fully customized training & support programs tailored to the social sector’s needs. At the core of its work are long-term certified programs designed for those working on the frontlines of social change. From Social Management and Supervision in Social Services to Mental Health Intervention and Strategies for Working with People with Special Needs, these programs equip social professionals with the tools they need to lead with impact and confidence.
CONCORDIA Academia also supports social professionals and organizations through services like supervision, coaching, mentoring, organizational diagnostics and evaluation, development planning, and strategic consulting. It’s a full-circle approach to strengthening the sector—not just building individual capacity but transforming organizations from inside out.
In the last five years, 890 alumni trained through long-term certified programs. 5,167 professionals from 1,234 public and private organizations took part in continuing education programs. 188,680 vulnerable citizens received improved services from the professionals we trained.
One of CONCORDIA Academia’s latest initiatives is the iCare project – An International Integrated Perspective in Palliative CARE. Launched in 2023, this collaborative project brings together Kardinal König Haus (Austria) and the Instituto Politécnico de Leiria (Portugal) to build inclusive, resilient care communities. Its goal is to foster collaboration among professionals, caregivers, and patients to improve the quality of life for individuals with serious illnesses or in end-of-life care.
The Romanian initiative consists of three key components:
- A blended training program for caregivers, volunteers and family members
- A blended experiential training program for professionals in the socio-medical field, including group work sessions and individual study
- An online community meeting dedicated to exploring concepts connected to aging, care and end of life care and compassionate communities
Currently, CONCORDIA Academia is in the process of developing content for the caregiver training, which is set to launch in June 2025. This type of course is unique in Romania, as it directly addresses the needs of informal caregivers—family and community members caring for individuals with incurable illnesses. These needs are often overlooked, with the attention of healthcare professionals typically focused on the patient.
Through this course, we aim to equip caregivers with essential knowledge to help them support their loved ones in times of suffering, while also helping them recognize the internal and external resources available to them. We also envision the course as a safe, supportive space where caregivers can reflect, share their experiences and take a much-needed respite.
The course will run over the span of one month, with a total of 24 hours of instruction. Topics will include:
- Fundamentals of palliative care
- Symptom management (pain, nausea & vomiting, delirium, etc.)
- How to care for individuals facing incurable illnesses (nutrition, hydration, skin and oral care)
- Last aid and care during the final days of life
- Spiritual support and grief counselling
- Self-care for caregivers (emotional experiences, resources and coping strategies).
Between August and October 2025, the second training course tailored for professionals working in the social and medical field will take place. This 40-hour program will be delivered in a blended format (both in-person and online) and is designed to address the complex needs of individuals facing life-threatening illnesses, as well as the challenges experienced by their families and caregivers.
Our goal is to raise awareness among healthcare and social care professionals, while also equipping them with essential knowledge and practical tools to provide effective, compassionate support.
The course will cover the following topics:
- Introduction to palliative care
- The role of the multidisciplinary care team
- Symptom management (focused on the most common issues)
- Alleviating physical and emotional suffering
- Basic care principles: patient support, treatment administration, and mobilization
- Understanding the palliative care network
- Roles and responsibilities within the care system
- Ethics and moral considerations in caregiving
- Communication with patients, families, and team members
- Trauma from a specialist’s perspective (2-hour session)
- Vicarious trauma
- End-of-life care
- Spirituality in palliative care
- Bereavement and grief support
- Self-care practices (including exercises and guided reflection)
- Professional identity and vocational commitment.
Beyond providing technical skills, this course emphasizes the importance of creating a safe, reflective space where participants are encouraged not only to explore the needs of those they care for, but also to reconnect with their own emotional and professional resources. By fostering self-awareness and self-care, we aim to support professionals in delivering care that is both emotionally balanced and deeply human.
The training team—composed of doctors, nurses, psychologists and a priest—brings extensive experience in palliative care.
As these are pilot courses, we are committed to integrate feedback from participants to better tailor the content to their needs. Beginning in 2026, the courses are expected to become a permanent offering in CONCORDIA Academia’s training portfolio.
Alina Lazar is the manager for the new training courses in palliative care developed by the CONCORDIA Academia. Trained as a social worker, Alina comes with her 18 years of experience in palliative care (both in mobile hospital teams and home care) and 7 years in child protection (including working in disadvantaged communities and coordinating the child protection component of a program dedicated to refugees from Ukraine).