Die aktuell (noch oder teilweise noch) notwendigen Maßnahmen der sozialen Distanzierung bringen Angehörige und Nahestehende schwerkranker und sterbender Menschen in einer stationären Einrichtung in eine fast nicht auszuhaltende Situation. Wir berichten Ihnen, als Anregung, von ein paar der vielfältigen Wege, die Palliativstationen, Krankenhäuser, Pflegeheime u.a. gefunden haben, um diese Herausforderung zu bewältigen.
Ehrenamtliche Hospizbegleitung
Hospiz Österreich hat mit seinen Landesorganisationen die Möglichkeiten zur Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung ohne physischen Kontakt rasch zusammengestellt und geteilt, ebenso wurden Trauerhelplines eingerichtet.
Am 24.4. verabschiedete der Vorstand von Hospiz Österreich Empfehlungen, auf welche Weise und unter welchen Bedingungen der physische Einsatz der ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen wieder aufgenommen werden kann. Sie finden das Dokument –>> hier.
Krankenhäuser
Wir wissen, dass viele Palliativstationen und Spitäler unter Einhaltung strengen Hygienemaßnahmen und Beschränkungen in Zeit und Anzahl Besuche Sterbender zulassen. Ein Beispiel ist hier die Hospiz- und Palliativstation der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.
Das Krankenhaus Hohenems in Vorarlberg hat einen eigenen Verabschiedungsraum eingerichtet, der wie ein Schleusenraum wirkt und Abschied unter physischer Präsenz mit Blickkontakt erlaubt. Zudem gibt es sehr klare Regeln für Besucher*innen.
Pflegeheime
Die Mitarbeiter*innen der HPCPH Heime sind mit unglaublich viel Engagement und Professionalität in dieser herausfordernden Zeit tätig. Es gibt Check-Points beim Eingang, die es möglich machen, alles, was Angehörige/Vertrauenspersonen, manchmal auch mehrmals täglich, bringen, an die Bewohner*innen weiterzugeben. Hier helfen auch die Zivildiener. Es gibt audio-visuelle Kommunikationsmöglichkeiten, die geschaffen wurden, Begegnungen im Garten usw.. Es werden kommunikationserfahrene Pflegekräfte eingesetzt, die proaktiv auf die Angehörigen bzw. Vertrauenspersonen zugehen. Der VSD Vorsorgedialog® wird in Etappen geführt. Alle vorhandenen Vorsorgedialoge müssen evaluiert werden, da sie vor Covid-19 geführt worden sind.
Trotz all diesem Engagement und der hohen Qualität bleibt es eine besonders fordernde Zeit, da manche der angeratenen Präventivmaßnahmen mit demenzkranken Bewohner*innen kaum oder gar nicht umsetzbar ist, da der Personalmangel noch prekärer ist, als er vor Covid-19 schon war .
Tageshospiz
Das Tageshospiz in Salzburg hat nach Rücksprache mit der Sanitätsdirektion entschieden, im Sinn der Entlastung der Krankenhäuser und der weitergehenden Versorgung der Schwerkranken unter eingeschränkten Bedingungen den Betrieb weiter zu führen. –>> Weiter zum Blog
Ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen übertreffen sich in kreativen Wegen, mit den begleiteten Menschen in Kontakt zu bleiben und ihnen kleine Zeichen der Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Wenn Sie weitere Möglichkeiten kennen, lassen Sie es uns wissen. Wir freuen uns über Emails mit Beispielen an Anna H. Pissarek (anna.pissarek@hospiz.at).