Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich
Preisträgerinnen Hildegard Teuschl Preis

Hospiz und Palliative Care: Leidenschaft trifft Wissenschaft. Verleihung Hildegard Teuschl Preis

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Preisträgerinnen Hildegard Teuschl Preis

Am 3. März 2021 verlieh der Universitätslehrgang Palliative Care (Kooperation von Paracelsus Medizinischer Privatuniversität, Dachverband Hospiz Österreich und St. Virgil Salzburg) in einer feierlichen Online-Veranstaltung den Hildegard Teuschl Preis. Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Preis zeichnet herausragende wissenschaftliche Arbeiten und innovative Projekte im Kontext Hospiz und Palliative Care aus.

Die Jury, die 2020 aus Dr. Karl Bitschnau (Hospiz Vorarlberg), Prof. Dr. Johannes Meran (Krankenhaus der Barmherzigen Brüder/Wien), Dr. Patrick Schuchter (Kardinal König Haus) und Mag.a Sr. Karin Weiler CS (Bereichsleitung Sozial Pastorale Dienste, Werte und Ehrenamt der Caritas Socialis) bestand, wählte aus den 22 Einreichungen folgende Gewinner*innen:

  1. Preis 

Den 1. Preis nahm Mag.a Christine Hintermayer stellvertretend für die vier Organisationen Arbeiter Samariterbund Wien, Caritas der Erzdiözese Wien, CS Caritas Socialis und Volkshilfe Wien für das Projekt „Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung (HPC Mobil) wirkt weiter“ entgegen.

Ausgezeichnet wurde die trägerübergreifende Nachhaltigkeitsgruppe. Sie hat es sich mit großer Leidenschaft zur Aufgabe gemacht, auch nach dem Ende des vom Dachverband Hospiz Österreich initiierten und geleiteten Projekts trägerübergreifend die Zusammenarbeit der Palliativbeauftragten und der HPC-Mobil-Trainer*innen zu fördern, die Vernetzung mit Hausärzt*innen, Entlassungsmanagement, spezialisierten Hospiz- und Palliativeinrichtungen voranzutreiben und die Inhalte von HPC Mobil weiter zu geben. Die Ergebnisse aus der Evaluierungsstudie des Projektes HPC Mobil, durchgeführt vom NPO Institut der WU Wien, zeigen, dass die Mitarbeiter*innen jetzt mehr Wünsche und Bedürfnisse der Kund*innen erfassen, Beobachtungen mehr dokumentieren und so in Folge besser einschätzen können, wann bei Kund*innen das Sterben absehbar ist.

Ein Interview mit den Preisträger*innen gibt einen vertieften Einblick in das Projekt.

  1. Preis

Der 2. Preis ging an die Palliativmedizinerin Dr.in Renate Riesinger, MSc für ihre Masterarbeit im Rahmen des Universitätslehrgangs Palliative Care „Schwerer ischämischer Schlaganfall – Herausforderungen für Zugehörige und Behandlungsteams“.

In ihrer Masterarbeit beschreibt Dr.in Renate Riesinger, Palliativmedizinerin am Krankenhaus Ried im Innkreis, Kompetenzen, die Teammitglieder von Stroke Units (Abteilungen, die Patient*innen mit akuten Schlaganfällen betreuen) brauchen, um mit Themen des Lebensendes adäquat umgehen zu können. Dies sind z.B. Wissen und Strategien, um Therapiezieländerungen und Entscheidungen über Therapien am Lebensende ohne ethische oder rechtliche Bedenken treffen zu können. Eine enge Zusammenarbeit mit palliativmedizinischen Einrichtungen kann hier hilfreich sein, um Behandlungsteams sowie Zugehörige in Kommunikation und Entscheidungsfindung zu unterstützen, aber auch, um Menschen mit schwerem Schlaganfall angemessen zu betreuen.

  1. Preis

Sabine Walzer von der CS Caritas Socialis Wien erhielt für das Projekt „Leuchtturm, ein Projekt, das die beiden Kernthemenfelder ‚Demenz‘ und ‚Palliative Care‘ verbindet“, den 3. Preis.

Mit dem abgeschlossenen Projekt Leuchtturm der CS Caritas Socialis in Wien werden die beiden Kernthemenfelder ‚Demenz‘ und ‚Palliative Care‘ verbunden, da bei einer sehr großen Kund*innengruppe beides relevant ist.

Das Palliative Care Knowhow der Pflegepersonen ist durch die HPC – Projekte bereits gut etabliert, das Wissen über Demenz wird laufend gefördert und gefestigt. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Verständnis der verschiedenen Berufsgruppen füreinander – inklusive der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen – hat sich gut gestaltet. Die Ziele des Projektes waren

  • Stärkung der vorausschauenden Planung bei Menschen mit Demenz
  • Bessere Einbindung von Angehörigen insbesondere in den letzten Lebenswochen
  • Verbesserung der Lebensqualität insbesondere bei herausforderndem Verhalten
  • Raschere Adaption der Medikation und bessere Berücksichtigung einer eventuellen Schmerzsituation
  • Ausbau der Kapazitäten Psychologie, Gerontopsychiatrie
  • Schaffung von Austauschmöglichkeiten zwischen Palliativmediziner*innen, Psychologinnen, Gerontopsychiater*in und den Teams

Leena Pelttari, Geschäftsführerin des Dachverbandes Hospiz Österreich und Vorsitzende des Steuerungsgremiums für den Universitätslehrgang Palliative Care, betonte die Wichtigkeit der Bildungsarbeit als Qualitätssicherung: „Bisher haben knapp 5.000 Mitarbeiter*innen den Interprofessionellen Palliativbasislehrgang absolviert und fast 200 sind bereits Master of Science im multiprofessionellen und international anerkannten Universitätslehrgang Palliative Care. Europaweit gesehen sind wir hier im Spitzenfeld.“

Die Laudatio hielt Sr. Karin Weiler CS, Bereichsleitung Sozial Pastorale Dienste, Werte und Ehrenamt der Caritas Socialis. Sie erinnerte an Hildegard Teuschl und wie sehr die vorgestellten Projekte mit ihren innovativen, fachübergreifenden und den Menschen zugewandten Aspekten den Geist der Hospizpionierin verkörpern, die Namensgeberin des Preises ist.

Studiengangsleiterin Doris Schlömmer informierte zu Neuigkeiten im Universitätslehrgang Palliative Care, wie die erfolgte Re-Akkreditierung und den innovativen Alumni Club.

Waltraud Klasnic, Vorsitzende des Dachverbandes Hospiz Österreich, schloss die Preisverleihung ab, mit viel Wertschätzung für die Leidenschaft und die Liebe zu den anvertrauten Menschen, die bei den Preisträger*innen sichtbar wird.

Die Stifterin des Preises, Maja Dornier, selbst auch Absolventin des Unilehrgangs, war ebenfalls anwesend und drückte ihre Begeisterung über die ausgezeichneten Projekte aus.

Rainer Simader, Bereichsleiter Bildung im Dachverband Hospiz Österreich, moderierte gekonnt durch den Abend. Gunter Graf, Studienleiter St. Virgil, übernahm den technischen Support.

Wir freuen uns über diese Leidenschaft, Kompetenz und Innovationen und gratulieren ganz herzlich!

Hintergrundinfo:

Der Hildegard Teuschl Preis erinnert an Mag.a Sr. Hildegard Teuschl CS (1937-2009), eine Pionierin der österreichischen Hospiz- und Palliativbewegung und Begründerin des Dachverbandes Hospiz Österreich.

Fotos: Copyright bei Doris Schlömmer
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Hildegard Teuschl Preis 2020: 1. Preis geht an HPC Mobil Nachhaltigkeitsgruppe – Interview

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Die HPC Mobil Nachhaltigkeitsgruppe in Wien erhielt den 1. Preis beim Hildegard Teuschl Preis 2020.  Die feierliche Verleihung fand via Zoom am 3. März 2021 statt. Wir haben die Mitglieder dieser Gruppe gebeten, uns genauer zu erklären, was die Nachhaltigkeitsgruppe HPC Mobil* ist und was sie damit erreichen wollen.

Frau Hintermayer, Sie sind in der Caritas Socialis im Bereich der Mobilen Pflege und Betreuung tätig und zugleich Mitglied der Nachhaltigkeitsgruppe HPC Mobil. Was bedeutet „Nachhaltigkeitsgruppe HPC Mobil“ und was ist deren Ziel?

Um ein Projekt dieser Größenordnung, wie es HPC Mobil war, auf Dauer zu sichern, braucht es in den Organisationen engagierte Mitarbeiter*innen, Verantwortliche und Strukturen. Wir Projektverantwortliche innerhalb unserer Organisationen haben daher eine trägerübergreifende HPC Nachhaltigkeitsgruppe gegründet. Die Palliativbeauftragten in jedem Träger halten das Thema „Hospizkultur und Palliative Care“ aktuell und lebendig, die Mitarbeiter*innen der Palliativgruppe unterstützen sie dabei und die Trainer*innen stellen bei den Workshops sicher, dass alle neue Mitarbeiter*innen mit den Zielen von HPC Mobil vertraut sind. In der Nachhaltigkeitsgruppe von HPC Mobil wollen wir einerseits HPC Mobil Aufgaben in den Organisationen weiter miteinander abstimmen und andererseits uns mit anderen Einrichtungen vernetzen wie den Entlassungsmanager*innen, Notärzt*innen, niedergelassenen Ärzt*innen und den spezialisierten Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Als die wichtigste Aufgabe der Nachhaltigkeit sehe ich, dass unsere Vorgesetzten weiter an den Nutzen von HPC Mobil für Klient*innen und Mitarbeiter*innen in der mobilen Pflege und Betreuung glauben und uns unterstützen und die Weiterentwicklung entsprechend fördern.

Frau Freitag (Projektverantwortliche Arbeiter Samariter Bund Wien), wie stellen die vier Anbieter von Mobiler Pflege und Betreuung zu Hause aus dem Projekt HPC Mobil sicher, dass innerhalb der einzelnen Organisationen das Thema Hospizkultur und Palliative Care lebendig bleibt?

Wir versuchen, die HPC-Workshops weiterzuführen, um die Durchschulungsrate von 80% zu erhalten. Das ist durch die COVID-19 Maßnahmen nun unterbrochen, wir werden es aber wieder aufnehmen, sobald es möglich ist.

Es findet ein Austausch der Palliativbeauftragten untereinander statt und es wird Zeit für die Arbeit als Palliativbeauftragte*r vorgesehen.

Die Palliativgruppe in den einzelnen Trägern trifft sich regelmäßig.

Wir haben in unserer Einrichtung auch einen eigenen HPC-Newsletter an alle Mitarbeiter*innen gestartet.

Wir haben eine Kultur des Gedenkens an verstorbene Klient*innen entwickelt (in der Teamsitzung, Gedenkbuch, Trauerfeier).

Wir laden die Mitarbeiter*innen, die den HPC-Workshop schon vor einiger Zeit besucht haben, zu sogenannten HPC Mobil Refresher-Treffen ein und stellen damit sicher, dass die Inhalte von HPC Mobil nachhaltig präsent bleiben.

Frau Csengel (Projektverantwortliche Mobile Pflege und Betreuung der Caritas der Erzdiözese Wien), wir haben gehört, dass es auch trägerübergreifende Maßnahmen gibt. Welche sind das?

Mit Abschluss des Projektes 2018 haben die vier Trägerorganisationen entschieden, ihre im Projektzeitraum entstandene intensive Zusammenarbeit weiter zu pflegen. Vier Mal im Jahr treffen einander nun die Trägervertreter*innen der HPC Mobil Organisationen in Wien in der „Nachhaltigkeitsgruppe“ mit dem Ziel, HPC Mobil nachhaltig in den Organisationen zu sichern und weiter zu entwickeln.

Um die Palliativbeauftragten in den HPC Mobil Organisationen zu fördern und zu begleiten, organisiert die Nachhaltigkeitsgruppe zwei Mal im Jahr Treffen zur Bearbeitung aktueller Themen und zur Vernetzung. Die Nachhaltigkeitsgruppe sieht es auch als ihren Auftrag, die Trainer*innen von HPC Mobil in den Organisationen mit Fortbildungen und Vernetzungstreffen weiter zu fördern.

Mit all diesen Maßnahmen will die Nachhaltigkeitsgruppe gewährleisten, dass die Organisationen die Indikatoren zur Strukturqualität von HPC Mobil trotz vielfältiger anderer Herausforderungen in der mobilen Betreuung und Pflege weiter erfüllen können.

Herr Tobolski (Palliativbeauftragter Volkshilfe Wien), Mitarbeiter*innen in der Mobilen Pflege und Betreuung zu Hause haben im Projekt festgehalten, wie wichtig es ist, mit den Versorgungsschnittstellen in gutem Kontakt zu bleiben. Wie machen Sie das nun nach Projektende?

Von Anfang an waren wir fest überzeugt, dass für eine effiziente Betreuung der Palliativkund*innen im ambulanten Setting eine gut funktionierende Vernetzung aller mitbetreuenden Personen und Organisationen unabdingbar ist. Deshalb suchen wir aktiv nach Kontaktmöglichkeiten mit den „Mitplayern“ – wir arbeiten an der Vernetzung mit den Allgemeinmediziner*innen, nehmen an Bezirksärzt*innentreffen teil bzw. laden die Bezirksärzt*innen zu ihrem Treffen in unsere Einrichtungen ein.

Ebenso wichtig ist für uns die Vernetzung mit den Entlassungsmanager*innen in den Wiener Krankenhäusern. Nach Projektende wurden bisher in regelmäßigen Abständen in unseren Einrichtungen zwei Vernetzungstreffen mit den Entlassungsmanager*innen organisiert, weitere sind geplant.

Die Zusammenarbeit mit den spezialisierten Hospiz- und Palliativeinrichtungen ist ein Ausdruck unseres gemeinsamen Bestrebens, unseren Kund*innen eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Wir sind bemüht, dass sowohl unsere Mitarbeiter*innen als auch die Führungskräfte regelmäßig über verschiedene Angebote der spezialisierten Hospiz- und Palliativeinrichtungen informiert werden (Vertreter*innen der Mobilen Palliativteams nehmen an unseren Fortbildungsangeboten teil, es werden Exkursionen in die spezialisierten Hospiz- und Palliativeinrichtungen für Mitarbeiter*innen organisiert).

Eine Frage an Sie alle: Wie wirkt sich das Nachhaltigkeitsprojekt und das, was Sie durch das Projekt HPC Mobil erreicht haben, nun auf die herausfordernde Situation mit COVID-19 aus?

COVID-19 fordert von uns neue Wege der Information und Kommunikation. Für HPC Mobil heißt das, dass wir Wege suchen müssen, in Zeiten von weniger Druck und Anspannung uns zu den Themen von HPC Mobil weiter auszutauschen. In den letzten Monaten konnten wir trotz Planung wenig umsetzen. Eine Herausforderung wird es ebenso sein, bei einer Beruhigung der Situation unsere HPC Mobil Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Wir haben gleichzeitig festgestellt, dass HPC Mobil uns in Krisensituationen unterstützt. Wir stellten uns die Frage, was wir nun in der Organisation und unseren Abläufen ändern müssen, um bestmöglich unsere Mitarbeiter*innen und die Kund*innen zu schützen und diese zugleich bestmöglich zu versorgen. Die aufmerksamere Beobachtung von Kund*innen ist ein wichtiger Punkt am Lebensende und besonders auch in COVID-19 Zeiten. Die Offenheit, auf die Bedürfnisse/Wünsche der Kund*innen einzugehen, als viele außer mit Betreuungspersonen kaum andere soziale Kontakte hatten, konnte den Kund*innen sicher die schwierige Zeit erleichtern.

Es ist beeindruckend, wie viel Engagement Sie in das eigenständige lebendige Weiterführen des Projekts HPC Mobil gelegt haben. Dieses Engagement hat zu Recht dem ersten Platz beim Hildegard Teuschl Preis erhalten.

Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung für unsere vier Organisationen von HPC Mobil (Arbeiter Samariter Bund Wien, Caritas der ED Wien, CS Caritas Socialis, Volkshilfe Wien). Trotz aller Unterschiede in Strukturen und Organisationskulturen schaffen wir es, weiter gemeinsam an unserem großen Ziel zu arbeiten, Menschen zu Hause bis zu ihrem Lebensende pflegen und betreuen zu können.

Wir danken herzlich für dieses Gespräch und gratulieren von ganzem Herzen zu diesem beeindruckenden Projekt!

Hinweisen möchten wir noch auf das Folgeprojekt „HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum“, das 2019 in Vorarlberg, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten mit 22 Trägern und 66 Krankenpflegevereinen unter der Leitung von Hospiz Österreich startete und in jedem Bundesland ein eigenes angepasstes Pilotprojekt zum Thema ermöglicht. Bei jedem österreichweiten Arbeitstreffen von HiZ waren Kolleg*innen aus HPC Mobil mit dabei, um ihre Expertise einzubringen. Hier gibt es eine fruchtbare Zusammenarbeit. Mehr zu HiZ unter https://www.hospiz.at/hauskrankenpflege-im-zentrum-hiz/  und  HIZ ein Projekt gibt nicht auf 

* Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause – HPC Mobil war ein dreijähriges Projekt (2015-2018) des Dachverbandes Hospiz Österreich mit vier Wiener Anbietern von Mobiler Pflege und Betreuung zu Hause. Ziel war die Integration von Hospizkultur und Palliative Care, um die Mitarbeiter*innen in der Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen zu unterstützen, damit ein Sterben zu Hause für alle, die es wünschen, möglich gemacht wird. Mehr dazu unter http://hpc-mobil.hospiz.at/.

Herzliche Einladung: Verleihung Hildegard-Teuschl-Preis 2020

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Der Hildegard-Teuschl-Preis zeichnet herausragende wissenschaftliche Arbeiten und innovative Projekte im Kontext Hospiz und Palliative Care aus und ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert.

Die feierliche Verleihung findet am 3. März 2021 von 19.00 – 20.30 Uhr als Online-Veranstaltung statt. Zu dieser möchten wir Sie, liebe Leserin und lieber Leser, herzlich einladen! Anmeldefrist ist der 1. März

Programm

  • Begrüßung
    Mag.a Leena Pelttari, MSc., Geschäftsführerin Dachverband Hospiz Österreich
  • Aktuelles und Zukünftiges aus dem Universitätslehrgang Palliative Care
    Doris Schlömmer MMSc., Studiengangsleiterin Universitätslehrgang Palliative Care
  • Laudatio
    Mag.a Karin Weiler CS, Bereichsleitung Sozial Pastorale Dienste, Werte und Ehrenamt der Caritas Socialis Wien
  • Preisverleihung & Vorstellen der Gewinner*innen  
  • Fachvorträge und Vorstellen der ausgezeichneten Projekte und Arbeiten 

Die Jury, die in diesem Jahr aus Dr. Karl Bitschnau, Univ. Prof. Dr. Johannes Meran, Dr. Patrick Schuchter, MPH und Mag.a Karin Weiler CS bestand, wählte aus den 22 Einreichungen folgende Gewinner*innen:

1. Preis

Mag. Christine Hintermayer (stellvertretend für vier Institutionen), Projekt Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung (HPC Mobil) wirkt weiter

Ausgezeichnet wird die Nachhaltigkeitsgruppe der vier Organisationen Arbeiter Samariterbund Wien, Caritas der Erzdiözese Wien, CS Caritas Socialis und Volkshilfe Wien. Diese Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch nach Projektende trägerübergreifend die Zusammenarbeit der Palliativbeauftragten und der HPC-Mobil-Trainer*innen zu fördern, die Vernetzung mit Hausärzt*innen, dem Entlassungsmanagement und spezialisierten Palliativeinrichtungen voranzutreiben und die Inhalte von HPC Mobil weiter zu geben. Das NPO Institut der WU Wien hat eine Evaluierungsstudie des Projektes HPC Mobil durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mitarbeiter*innen jetzt mehr die Wünsche und Bedürfnisse der Kund*innen erfassen, dokumentieren und besser einschätzen können, wann bei Kund*innen das Sterben absehbar ist.

2. Preis

Dr.in Renate Riesinger, Masterarbeit (MSc Palliative Care ULG Salzburg) „Schwerer ischämischer Schlaganfall – Herausforderungen für Zugehörige und Behandlungsteams“

In ihrer Masterarbeit beschreibt Dr.in Renate Riesinger, Palliativmedizinerin am Krankenhaus Ried im Innkreis, Kompetenzen, die Teammitglieder von Stroke Units (Abteilungen, die Patient*innen mit akuten Schlaganfällen betreuen) brauchen, um mit Themen des Lebensendes adäquat umgehen zu können. Dies sind z.B. Wissen und Strategien, um Therapiezieländerungen und Entscheidungen über Therapien am Lebensende unter Berücksichtigung ethischer oder rechtlicher Aspekte treffen zu können. Eine enge Zusammenarbeit mit palliativmedizinischen Einrichtungen kann hilfreich sein, um Behandlungsteams sowie Zugehörige in Kommunikation und Entscheidungsfindung zu unterstützen, aber auch, um Menschen mit schwerem Schlaganfall angemessen zu betreuen.

3. Preis

Sabine Walzer, Projekt Leuchtturm (Palliative Demenz)

Mit dem abgeschlossenen Projekt Leuchtturm der CS Caritas Socialis in Wien werden die beiden Kernthemenfelder ‚Demenz‘ und ‚Palliative Care‘ verbunden, da bei einer sehr großen Kund*innengruppe beides relevant ist. Das Palliative Care Knowhow der Pflegepersonen ist durch die HPC – Projekte bereits gut etabliert, das Wissen über Demenz wird laufend gefördert und gefestigt. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Verständnis der verschiedenen Berufsgruppen füreinander – inklusive der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen – hat sich gut gestaltet. Die Ziele des Projektes waren

  • Stärkung der vorausschauenden Planung bei Menschen mit Demenz
  • Bessere Einbindung von Angehörigen insbesondere in den letzten Lebenswochen
  • Verbesserung der Lebensqualität insbesondere bei herausforderndem Verhalten
  • Raschere Adaption der Medikation und bessere Berücksichtigung einer eventuellen Schmerzsituation
  • Ausbau der Kapazitäten Psychologie, Gerontopsychiatrie
  • Schaffung von Austauschmöglichkeiten zwischen Palliativmediziner*innen, Psychologinnen, Gerontopsychiater*in und den Teams

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und bitten um Anmeldung bis zum 1 . März 2021 –>> hier 

Die Veranstaltung ist kostenlos und findet mit Zoom statt.


Mag.a Sr. Hildegard Teuschl CS (1937-2009) war Pionierin der österreichischen Hospiz- und Palliativbewegung und langjährige Vorsitzende des Dachverbandes Hospiz Österreich.

„Hildegard Teuschl hat pionierhaft ein Fundament für die Hospizarbeit gelegt. Dass es in allen Bundesländern eine aktive Hospiz- und Palliativbewegung gibt, dass ein Netzwerk aus ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen besteht und dass zahlreiche Aus- und Weiterbildungen in Palliative Care bis hin zum Master of Science (MSc) angeboten werden, ist ihr zu verdanken.“

Waltraud Klasnic, Präsidentin Dachverband Hospiz Österreich

Jetzt einreichen! Hildegard-Teuschl-Preis 2020

veröffentlicht am

Der Universitätslehrgang Palliative Care (ULG), der gemeinsam vom Dachverband Hospiz Österreich, der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und St. Virgil Salzburg organisiert wird, vergibt in diesem Jahr wieder den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Hildegard-Teuschl-Preis.

Ausgezeichnet werden außerordentliche Leistungen in Form einer wissenschaftlichen Arbeit bzw. in Form eines konzipierten oder realisierten innovativen Projekts im Kontext Hospiz und Palliative Care aus den Jahren 2018 – 2020.

Die Jury wird aus den eingereichten Arbeiten bzw. Projekten die drei Gewinner*innen wählen (1. Platz: € 3.000,-; 2 . Platz € 2.000,-; 3. Platz: € 1.000,-)

Die Jury 2020 besteht aus

  • Karl Bitschnau (Leiter Hospiz Vorarlberg, Vizepräsident im Dachverband Hospiz Österreich, Mitglied im EAPC Vorstand)
  • Prof. Dr. Johannes Meran (Abteilungsvorstand Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Wien, FA für Innere Medizin und für Hämato-Onkologie)
  • Patrick Schuchter, MPH (Philosoph, Krankenpfleger, Gesundheitswissenschaftler, stellvertretender Leiter des Bereichs Palliative Care am Kardinal König Haus und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Graz) und
  • a Karin Weiler CS (Bereichsleitung Werte Sozial Pastorale Dienste und Ehrenamt, Caritas Socialis)

Weitere Informationen und Einreichung unter https://www.hildegard-teuschl-preis.at/. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen bis zum 25 . September 2020.

Die Verleihung des Preises findet im Rahmen der Masterfeier des ULG Palliative Care am 06.11.2020 in St. Virgil statt.