Am 27. Februar 2018 fand in Novi Sad (Serbien) eine internationale Konferenz mit dem Titel „Da završetak života bude dostojanstven kao i njegov početak“ – sinngemäß übersetzt „Ein würdevolles Lebensende ist ebenso wichtig wie ein würdevoller Lebensbeginn“ – statt.
Im Mittelpunkt aller Vorträge und Diskussionen stand das Anliegen, PatientInnen und ihren An- und Zugehörigen Zugang zu einer ganzheitlichen und qualitätsvollen Hospiz- und Palliativbetreuung zu ermöglichen. Bislang gibt es in Serbien eine spezialisierte Hospizorganisation, die PatientInnen und ihre Familien zu Hause betreut, und vereinzelte Palliativstationen in Krankenhäusern.
Knapp 35 Engagierte aus unterschiedlichen Organisationen des Sozial-, und Gesundheits- und Bildungswesens in Serbien, sowie VertreterInnen des Dachverbandes Hospiz Österreich und des Ungarischen Hospiz- und Palliativverbandes nahmen an der Konferenz teil.
Ein Vertreter der regionalen Volksanwaltschaft betonte den Bedarf und das Recht jeder/s Einzelnen auf Hospiz- und Palliativversorgung, unabhängig von sozialem Status und Wohnort. Johann Baumgartner (Palliativkoordination Steiermark/Vizepräsident Dachverband Hospiz Österreich) stellte die Entwicklung, Meilensteinen und die bestehenden Strukturen der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich vor. Naida Dzaka (Mitarbeiterin im Dachverband Hospiz Österreich und ehrenamtliche Hospizbegleiterin im Interkulturellen Hospizteam der Caritas der Erzdiözese Wien) brachte die Sicht des Ehrenamts mit ein. Judit Schaffer (Hungarian Hospice-Palliative Association) berichtete von der Hospiz- und Palliativversorgung in Ungarn. Zudem wurden die Entwicklungen in Serbien und Ergebnisse einer regional durchgeführten Studie diskutiert .
Vera Madžgalj (Belhospice/Serbien) und Nikola Vučen (Erste Group/Österreich) moderierten den sehr abwechslungsreichen Tag. Geschätzt wurden dabei insbesondere die Vernetzung lokaler Organisationen untereinander, die lebhaften Diskussionen und das Lernen voneinander.
Wir freuen uns über die sehr gelungene Konferenz und wünschen den KollegInnen in Serbien einen guten weiteren Weg in der Entwicklung ihrer Hospiz- und Palliativlandschaft.
Großer Dank gebührt Nikola Vučen, der die Konferenz gemeinsam mit dem Gesundheitszentrum in Novi Sad organisierte.
Hintergrundinformation:
Erfahrungen im familiären Umfeld in Belgrad hatten in Nikola Vučen den Wunsch geweckt, etwas zur Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung in Serbien beizutragen. Im Austausch mit Leena Pelttari, Geschäftsführerin des Dachverbandes Hospiz Österreich, und der ERSTE Stiftung entstand die Idee, unter Einbindung bestehender serbischer Hospiz- und Palliativeinrichtungen eine Konferenz in Novi Sad zu initiieren. Dem war ein Besuch von Teammitgliedern des Belhospice in Graz und Wien vorausgegangen, um die österreichische Struktur der Hospiz- und Palliativversorgung kennen zu lernen.
Vielen Dank an die ERSTE Stiftung für die Unterstützung der Konferenz!
Beiträge zur Konferenz in den serbischen Medien (in der Landessprache):
https://www.kanal9tv.com/palijativno-lecenje-i-hospis/
https://www.dnevnik.rs/drustvo/srbija-bez-hospisa-za-negu-neizlecivo-bolesnih-28-02-2018
http://www.ombudsmanapv.org/riv/index.php/vesti/ostale-vesti/1988-oja%C4%8Dati-svest-o-potrebi-palijativne-nege.html