Hospiz und Palliative Care für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Am 16. November 2023 fand das 13. österreichweite Vernetzungstreffen für Mitarbeiter:innen in der Versorgung von lebensverkürzend erkranken Kindern und Jugendlichen statt. Mehr als 60 Personen kamen auf Einladung von HOSPIZ ÖSTERREICH in das Bildungs- und Konferenzzentrum St. Virgil, um einen Tag lang aktuelle Themen zu diskutieren, Neuigkeiten auszutauschen und sich zu vernetzen. Mit Vertreter:innen aus den spezialisierten pädiatrischen Hospiz- und Palliativeinrichtungen, aus Entlastungsangeboten und der Grundversorgung und allen Bundesländern war die Versorgungslandschaft gut abgebildet.
Sonja Thalinger –Geschäftsführerin von HOSPIZ ÖSTERREICH – eröffnete das Treffen und moderierte durch diesen Tag.
Claudia Nemeth – Leiterin des Bereichs „Hospiz und Palliative Care für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bei HOSPIZ ÖSTERREICH“ – gab einen Rückblick über die Aktivitäten im Jahr 2023 und informierte über relevante Publikationen, Veranstaltungen und Weiterbildungen zum Fachbereich.
Die Fachthemen bei diesem Vernetzungstreffen waren Ableismus und Kinderschutz:
Ableismus steht für ungerechtfertigte Ungleichbehandlung („Diskriminierung“) von Menschen aufgrund einer körperlichen, kognitiven oder psychischen Behinderung. Das Wort Ableismus ist eine Zusammensetzung aus dem englischen to be „able“ und der Endung „-ismus“. Die Aussprache ist „Äi-be-lis-mus“. Der Austausch zeigte, wie gegenwärtig Ableismus auch in der pädiatrischen Hospiz- und Palliativarbeit ist, und bewirkte eine Sensibilisierung bei den Teilnehmer:innen für ableistisches Verhalten.
Eine aktuelle Fachbroschüre des Deutschen Kinderhospizvereins e.V. gibt „einen umfassenden Einblick in das Thema Ableismus in der Kinder- und Jugendhospizarbeit und bietet Impulse für den weiteren Umgang mit ableistischen Strukturen sowie der Frage, was jede:r Einzelne gegen Ableismus tun kann“. Link zur Fachbroschüre: https://www.deutscher-kinderhospizverein.de/service/veroeffentlichungen/
Den Kinderschutzprozess von MOMO stellte Irmgard Hajszan-Libiseller – Leiterin Psychosoziales Team MOMO Kinderpalliativzentrum – vor und lud die Teilnehmer:innen zu Erfahrungsaustausch und Feedback ein. Die Erarbeitung einer Kinderschutzrichtlinie ist ein gemeinsamer Prozess (Partizipation!) der Auseinandersetzung mit einem komplexen und sensiblen Thema. Ein Kinderschutzprozess endet nicht mit dem Konzept oder einer Richtlinie, sondern geht in eine Schleife: Umsetzung der Kinderschutzmaßnahmen – Monitoring und Evaluation – Weiterentwicklung des Konzepts etc.
Der Austausch über Neuigkeiten in den Bundesländern und die Vernetzung der Teilnehmer:innen rundeten den lebendigen Tag ab.
Unser besonderer Dank gilt den Österreichischen Lotterien, mit deren Unterstützung diese Vernetzung über die Koordinationsstelle „Hospiz und Palliative Care für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“ im Dachverband HOSPIZ ÖSTERREICH angeboten und gefördert werden kann.