Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Johannes Meran

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Die Hospizbewegung hat das wichtigste Ziel jeder ärztlichen Arbeit wieder neu in Erinnerung gerufen. Ärztliche Kunst ist begrenzt, doch die Begleitung und Bemühung um Lebensqualität darf nicht an medizintechnischen Grenzen stehen bleiben. Im Gegenteil, die größten Herausforderungen bestehen darin, menschliche Wärme und Empathie mit modernster Medizintechnik gerade in den existentiellen Situationen in Harmonie zu bringen. Fachkompetenz des Arztes bedeutet im Angesicht des Sterbenden auch den Mut zu haben, die Grenzen scheinbar ohnmächtig auszuhalten. Gerade dann nicht davonzulaufen, wenn alle medizinischen Bemühungen versagen, sondern die neuen Ziele der Begleitung physisch, psychisch, spirituell zu entdecken, Beschwerden kompetent zu lindern und zuletzt einfach den Patienten nicht alleine zu lassen. Denn nur wer die Erfahrung macht, angenommen zu sein, wird sein Leid annehmen können. Die Hospizbewegung hat sich der Aufgabe gestellt, interdisziplinäre Konzepte der Palliativmedizin in praxisorientierten Lehrgängen zu unterrichten und als Brückenfach zu positionieren. Das Netzwerk wächst, neue Palliativstationen und ambulante Einrichtungen mit höchster Fachkompetenz entstehen, doch diese Arbeit wird nie ausgehen.