Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Hospiz Österreich zu den Empfehlungen der Bioethik-Kommission „Sterben in Würde“

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Zwischen den am 12.2.2015 vorgestellten Empfehlungen der Bioethik-Kommission des Bundeskanzleramtes und den Anliegen des Dachverbands Hospiz Österreich besteht in vielen Punkten große Übereinstimmung.

Unsere ungeteilte Zustimmung finden die Empfehlungen, den Rechtsanspruch auf Hospiz- und Palliativversorgung einzuführen, den flächendeckenden Ausbau von Hospiz- und Palliative Care für Erwachsene, Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene sowie deren Familien zu gewährleisten und in entsprechende fachliche Forschung und Ausbildung zu investieren, sowie alle Formen von Advance Care Planning zu fördern.

Ebenso unterstreichen wir die Notwendigkeit, Hospiz- und Palliativkompetenz und die damit verbundene Haltung in allen Einrichtungen der Regelversorgung zu verankern . Menschen, die schwerkrank und am Ende ihres Lebens angelangt sind, müssen überall mit hoher fachlicher und menschlicher Kompetenz und Zuwendung begleitet und betreut werden .

Die Haltung des Dachverbands Hospiz Österreich zu assistiertem Suizid und Tötung auf Verlangen wurde gemeinsam mit der Österreichischen Palliativgesellschaft, unseren überregionalen Mitgliedern Österreichisches Rotes Kreuz, der Caritas Österreich und der Vinzenz Gruppe im Oktober 2014 in einer Pressekonferenz vorgestellt. Leben bis zuletzt muss geschützt werden. Wir sprechen uns klar und deutlich für die Beibehaltung der gegenwärtigen Gesetzeslage aus und lehnen eine Legalisierung von Tötung auf Verlangen oder der Beihilfe zur Selbsttötung entschieden ab.

Es verändert das Gefüge einer Gesellschaft, wenn man – unter welchen Auflagen auch immer – Beihilfe zur Selbsttötung straffrei stellt . Es ist zu befürchten, dass vor allem auf ältere und pflegebedürftige Menschen der gesellschaftliche Druck wächst. Zudem zeigt der Blick auf andere Länder, dass es ein kurzer Weg ist, Ausnahmefälle immer mehr auszuweiten.

Unsere Sorge und unser Herz gehören den Menschen, die als Schwerkranke, Sterbende und deren Angehörige in einer sehr verwundbaren Situation sind. Leben bis zuletzt, begleitet mit Zuwendung, äußerster Sorgfalt, Linderung der Not auf allen Ebenen ist unser Ziel und das, was wir als Hospiz und Palliativeinrichtungen anbieten.

 

Waltraud Klasnic Leena Pelttari
Präsidentin Geschäftsführerin

 

Kinderhospiztag 2015 – Presseaussendung des Dachverbandes Hospiz Österreich

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Die parlamentarischen Enquete-Kommission „Würde am Ende des Lebens“ hat die Anliegen der Hospiz- und Palliativversorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgenommen . Anlässlich des Kinderhospiztags 2015 informierten Waltraud Klasnic, Präsidentin, und Mag.a Claudia Nemeth, Projektleiterin, in einer Presseaussendung zum aktuellen Stand.

Hospiz- und Palliativkompetenz bei den Sitzungen der parlamentarischen Enquete-Kommission „Würde am Ende des Lebens“

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Die öffentlichen Sitzungen der parlamentarischen Enquete-Kommission „Würde am Ende des Lebens“ haben am 7. und 25. November und 16. Dezember 2014 sowie am 23. Jänner 2015 stattgefunden.

Der Dachverband Hospiz Österreich war wie verschiedene andere Einrichtungen eingeladen, ExpertInnen für Impulsstatements und TeilnehmerInnen an beiden Sitzungen zu nominieren.

Schon im Sommer 2014 hatte die Enquete-Kommission alle BürgerInnen eingeladen, eine Stellungnahme zu den Themen abzugeben. Das Angebot wurde bis Ende Jänner 2015 verlängert. Die bisher eingelangten Stellungnahmen, die der Veröffentlichung zustimmten, können auf der Website des Parlaments eingesehen werden.

Erste öffentliche Sitzung am 7.11.2014

Die Sitzung am 7.11. war als Auftaktveranstaltung der Einführung in den Themenkreis gewidmet und eine Anhörung geladener ExpertInnen. Für den Dachverband Hospiz Österreich sprach Präsidentin Waltraud Klasnic. Sie gab einen Überblick über Bestehendes, wies auf Fehlendes hin und bezog sich auf die gemeinsam mit der OPG und den überregionalen Mitgliedern Caritas, ÖRK und Vinzenz Gruppe schon im Vorfeld erfolgte gemeinsame Stellungnahme zu den wichtigsten Anliegen der Enquete-Kommission .

Unter allen SprecherInnen herrschte große Übereinstimmung darüber, dass Hospiz- und Palliativversorgung sehr wichtig und unverzichtbar ist. Der Großteil plädierte zudem für eine Beibehaltung der gegenwärtigen Gesetzeslage.

Die Sitzung am 25.11.2014

Diese Sitzung fokussierte genauer auf den Status quo der Hospiz- und Palliativversorgung, inkl . Bedarfsanalysen, Konkretisierungen der Erfordernisse in Ausbildung und Praxis sowie die Situation der Begleitung zu Hause. Dachverbands-Vizepräsident Dr. Karl Bitschnau, Leiter Hospiz Vorarlberg, hielt das Hauptstatement zu Bestand und Bedarf.

Dieses Mal war es neben den offiziell geladenen SprecherInnen auch den TeilnehmerInnen möglich, Statements zu den einzelnen Themenkreisen abzugeben und sich in die öffentliche Diskussion einzubringen.

Wir geben Ihnen im Folgenden gern direkten Einblick in einige der vielen Statements der geladenen SprecherInnen und jener aus dem Publikum.

Auf Einladung der Enquete-Kommission sprachen:
Im Themenfeld Status quo der Hospiz-und Palliativversorgung und Bedarfsanalyse Dr . Karl Bitschnau, Vizepräsident Dachverband Hospiz Österreich und Leiter Hospiz Vorarlberg
Im Themenfeld Konkretisierung der Erfordernisse in Ausbildung und Praxis Prof. Mag. Peter Braun, Direktor Konferenz- und Bildungszentrum St. Virgil, Sbg und Mitglied des Leitungsteams Universitätslehrgang Palliative Care

Kurzstatements aus dem Publikum (in alphabetischer Reihenfolge)
Böck Karin, Pflegedienstleitung des Mobilen Caritas Hospiz der ED Wien
Borovnyak Erich, Leiter des Mobilen Caritas Hospiz der ED Wien
Dönicke-Wakonig Elisabeth
Eisl Christof, Geschäftsführer Hospiz Bewegung Salzburg
Kocaget Waltraud, Geschäftsführerin Hospizbewegung Burgenland
Kronberger-Vollnhofer Martina, Leiterin Kinderhospiz MOMO – Wiens mobiles Kinderhospiz, Kinderhospizbeauftragte des Dachverbandes Hospiz Österreich
Meinhard-Schiebel Birgit, Präsidentin IG Pflegende Angehörige
Pelttari Leena, Geschäftsführerin Dachverband Hospiz Österreich
Thalinger Sonja, Geschäftsführerin Landesverband Hospiz NÖ
Wachter Bernd, Generalsekretär Caritas Österreich

Die Sitzung am 16.12.2014

Diese Sitzung hatte die Finanzierung und den Ausbau von Hospiz und Palliative Care zum Thema unter Einbeziehung von Ländern und Körperschaften. Die Recommendation des Europarates 1418/99 war Thema des Statements von Mag. Michael Opriesnig, Österreichisches Rotes Kreuz.

Der Dachverband Hospiz Österreich war im ersten Teil der Sitzung durch Vizepräsident Dr. Johann Baumgartner vertreten. Im Vorfeld hatten Hans Baumgartner, Leena Pelttari und Claudia Nemeth mit Unterstützung des geschäftsführenden Vorstandes eine ergänzende Stellungnahme mit den aktualisierten Bedarfszahlen und den Kosten sowie ein Handout für die Sitzung selber mit einem Vorschlag zu einer ersten Stufe der Umsetzung Richtung Vollausbau inkl. Kosten erarbeitet.

Auf Einladung der Kommission sprach

Johann Baumgartner, Vizepräsident Dachverband Hospiz Österreich, Koordination Palliativbetreuung Steiermark

Kurzstatements aus dem Publikum (in alphabetischer Reihenfolge)
Erich Borovnyak, Leiter Mobiles Caritas Hospiz Wien
Christof Eisl, Geschäftsführer Hospizbewegung Salzburg
Christina Grebe, Vorsitzende Landesverband Hospiz OÖ, vgl. Protokoll der Sitzung Seiten 32-33
Martina Kronberger-Vollnhofer, Kinderhospizbeauftragte des Dachverbandes Hospiz Österreich und Leiterin Mobiles Kinderhospiz MOMO, vgl. Protokoll der Sitzung Seiten 9-11
Werner Mühlböck, Geschäftsführer Hospiz-Gemeinschaft Tirol
Ellen Üblagger, ärztliche Leiterin des stat. Hospizes St. Raphael in Salzburg

Die Sitzung am 23.1.2015

Diese Sitzung behandelte ausführlich die Themenkreise Patientenverfügung, Vorsorge und Vorsorgevollmacht sowie die Frage nach der Verfassungsverankerung des Verbots von Tötung auf Verlangen u.ä. bzw. des sozialen Grundrechts auf ein würdevolles Sterben. Für den Dachverband Hospiz Österreich war Mag.a Dr.in Sigrid Beyer (Seite 46) nominiert. Sie sprach -ebenso wie Dr.in Hildegard Menner von der ARGE Pflegedienstleitungen in Altenheimen (Seite 41) und Regina Ertl vom Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs (Seite 43) – zum Vorsorgedialog. Sie finden die entsprechenden Statements, die auf Einladung der Enquete-Kommission erfolgten, auf den oben genannten Seiten.

Es sind auch alle zusätzlichen Statements enthalten, darunter:

Karin Böck, Pflegedienstleitung des Mobilen Caritas Hospiz der ED Wien, Seite 34
Trautgundis Kaiba, Hospizbewegung Steiermark, Seite 41
Gerda Schmidt, Stationsleitung Pflegezentrum Pramergasse der Caritas Socialis, Seite 58
Werner Mühlböck, Geschäftsführer Tiroler Hospizgemeinschaft, Seite 58
Sonja Thalinger, Geschäftsführerin Landesverband Hospiz NÖ, Seite 59
Alex Bodmann, Geschäftsführer Caritas Wien, Seite 76
Christof Eisl, Geschäftsführer Hospiz-Bewegung Salzburg, Seite 78
Paula Glaser, Koordinatorin eines ehrenamtlichen Hospizteams in Admont/Stmk, Seite 79
Leena Pelttari, Geschäftsführerin Dachverband Hospiz Österreich, Seite 81
Herbert Watzke, Univ.Prof. für Palliativmedizin an der Med Uni Wien und Leiter der Palliativstation am AKH, Seite 84
Elisabeth Doenicke-Wakonig, Palliativärztin und niedergelassene Allgemeinmedizinerin in NÖ, Seite 85
Waltraud Klasnic, Präsidentin Dachverband Hospiz Österreich, Seite 85

Waltraud Klasnic und Leena Pelttari ziehen in Presseaussendung Resümee
Waltraud Klasnic und Leena Pelttari vom Dachverband Hospiz Österreich zogen in einer Presseaussendung am 27.1.2015 Resümee am Ende der öffentlichen Sitzungen der Enquete-Kommission.

Förderpreis für Wissenschaft und Forschung für das Team Palliative Care der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg

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Der Kulturfonds der Stadt Salzburg verleiht jährlich Preise an Persönlichkeiten und Initiativen, die sich um Kultur und Wissenschaft in Stadt und Land bemühen.

Im Jahr 2014 wurde der Förderpreis für Wissenschaft und Forschung dem Universitätslehrgang Palliative Care zuerkannt . „Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung ist als Anerkennung für den in beispielgebender Zusammenarbeit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität mit dem Dachverband Hospiz Österreich und St. Virgil Salzburg erarbeiteten Universitätslehrgang zu verstehen, der ein gesellschaftlich zunehmend an Bedeutung gewinnendes Thema mit einer multiprofessionellen, integrativen Aus-, Fort- und Weiterbildung nach neuesten internationalen Standards aufgreift“, so der Bürgermeister der Stadt Salzburg.

Vizebürgermeisterin Mag.a Anja Hagenauer überreichte im feierlichen Rahmen in der TriBühne Lehen den Preis am 1. Dezember 2014 dem Leitungsteam des Universitätslehrgangs Palliative Care (Dr.in Irmgard Nake, Studiengangsleiterin, Mag.a Leena Pelttari MSc, Dachverband Hospiz Österreich, Mag. Peter Braun, St . Virgil, Dr. Michael Nake, PMU, MMag. Christof Eisl, Dachverband Hospiz Österreich). In seiner Dankesrede betonte Mag. Peter Braun, dass der Preis auch all jene auszeichnet, die maßgeblich am Erfolg des Universitätslehrgangs Palliative Care beteiligt sind und tagtäglich schwerkranke und sterbende Menschen betreuen und begleiten.

2. Pädiatrischer Palliativkongress in Rom

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Vom 19 . bis 21. November 2014 fand in Rom der 2nd Congress on Paediatric Palliative Care statt . Der Kongress, veranstaltet von der italienischen Maruzza Foundation, stand unter dem Motto „A Global Gathering“.

Der Dachverband Hospiz Österreich war mit Mag.a Leena Pelttari MSc, Geschäftsführerin, Mag.a Claudia Nemeth, Projektleiterin, und Dr.in Martina Kronberger-Vollnhofer, Kinderhospizbeauftragte, am Kongress vertreten .
Beeindruckend war der Besuch des Kongresses: 438 TeilnehmerInnen aus 55 Nationen und von 4 Kontinenten bewiesen, wie bedeutend Hospiz und Palliative Care für lebensverkürzt erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene geworden ist. Der Kongress bot ein umfangreiches Programm: Nach Pre-Congress Kursen zu Schmerzmanagement, Kommunikation mit Kind und Familie sowie Teamwork in pädiatrischer Palliative Care wurde an den beiden Haupt-Tagen ein weiter Bogen von den Themen Epidemiologie/Forschung, End-of-Life Themen, regionale Versorgungsmodelle/Erfahrungen über Bildung/Ausbildung bis hin zum Themenbereich Eltern und Geschwister gespannt.

Highlights des Kongresses waren:

  • Verleihung des „No pain for children – young researcher´s award“
  • Bekanntgabe der Kooperation(„Awareness Alliance“) zwischen icpcn und Maruzza Foundation
  • Vorstellung der „Charta of the Rights of the dying Child – the Trieste Charter“
  • Vorstellung des Filmprojekts „Little Stars“ mit Geschichten von lebensverkürzt erkrankten Kindern und ihrer Familien aus aller Welt (www.littlestars.tv)


Hospiz Österreich stellte ein in Kooperation mit GÖG/ÖBIG gestaltetes wissenschaftliches Poster aus:
„Concept for Hospice and Palliative Care Services for Children and young People – advancing the implementation in Austria“

Informationen zum Kongress gibt es unter: http://www.maruzza.org/congress-2014/, wo auch der Abstract-Band zum Download bereit steht. Ein Bericht über den Kongress wurde auf der Internetplattform ehospice veröffentlicht:
http://www.ehospice.com/internationalchildrens/ArticleView/tabid/10670/ArticleId/13121/language/en-GB/View.aspx

VORSORGEN für Krisen und Entscheidungen im Alter

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Pressekonferenz zum Vorsorgedialog für alle Alten- und Pflegeheime Österreichs

Ohne Vorgespräche sind viele Situationen in Alten- und Pflegeheimen derzeit schwierig zu lösen, ist Selbstbestimmung der BewohnerInnen nur schwer umsetzbar. Menschen kommen heute später in ein Alten- und Pflegeheim, sie leiden an zahlreichen Krankheiten, viele an Demenz. Wenn im Krisenfall die vertraute Ärztin/der vertraute Arzt nicht vor Ort ist, wenn der Wille und die Wünsche der Bewohnerin/des Bewohners nicht eindeutig festgehalten sind, wenn Palliative Care noch nicht gut im Heim verankert ist, dann kommt es in Krisensituationen oft zu Maßnahmen, die Betroffene sehr belasten können, z.B . zu unnötigen Krankenhauseinweisungen und unerwünschten lebensverlängernden Maßnahmen.

Aus diesem Grund hat der Beirat zum Projekt „Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen“ gemeinsam mit ExpertInnen den Vorsorgedialog als Instrument der Kommunikation erarbeitet. Durch dokumentierte und immer wieder stattfindende interprofessionelle Gespräche kann der der Wille bzw. der mutmaßliche Wille der BewohnerInnen so dokumentiert werden, dass auch in Krisensituationen für Betreuende, Betroffene und Angehörige Sicherheit und eine solide Grundlage für Entscheidungen und ein gutes Leben und ein würdiges Sterben im Pflegeheim vorhanden ist. Der Vorsorgedialog gewährleistet, dass die Wünsche der Bewohnerin/des Bewohners respektiert und umgesetzt werden, im Leben und am Lebensende. In einer gut besuchten und sehr lebendigen Pressekonferenz am 19. November 2014 in Wien wurde dieses Instrument als Empfehlung für Österreich vorgestellt.

Bei der Pressekonferenz sprachen:
Dr. Karl Bitschnau, Vizepräsident Dachverband Hospiz Österreich, Leiter Hospiz Vorarlberg [Statement]
Regina Ertl, Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs [Statement]
Dr.in Maria Kletecka-Pulker, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der MedUni Wien, Geschäftsführerin am Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Mitglied der Bioethikkommission des Bundeskanzleramtes, Gründungsmitglied der Plattform Patientensicherheit [Statement]
OA Dr. Michael Lang, Präsident der ÄK Burgenland, Leiter des Geriatrie-Referates und des Notarzt-Referates der ÖÄK [Statement]
PHDr.in Hildegard Menner, ARGE Pflegedienstleitung Pflegeheime im ÖGKV [Statement]
Dr . Harald Retschitzegger MSc (Pall Care), Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft [Statement]
Die Moderation lag bei Waltraud Klasnic, der Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich.

Abschlusskonferenz „NARZISSE – Modellprogramm zur Hospizbetreuung entlang der Grenze“

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Am 17 . November 2014 fand im Anschluss an eine Pressekonferenz die Abschlusskonferenz des EU Projekts „Narzisse – Modellprogramm zur Hospizbetreuung entlang der Grenze“ statt. Rund 100 TeilnehmerInnen aus den beteiligten Ländern (Wien, Burgenland aus Österreich und Komitat Zala in Ungarn) trafen sich in Eisenstadt zu den Impulsvorträgen von Harald Retschitzegger, Sonja Thalinger und den Präsentationen der acht am Projekt beteiligten Heime. Es war eine sehr lebendige Veranstaltung, von Christine Marold schwungvoll moderiert.

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Grußworte zu Beginn

Dr. Peter Rezar, Soziallandesrat Burgenland, betonte die Wichtigkeit der Wertschätzung und wünschte den Projektpartnern weiterhin viel Erfolg.
Jürgen Grandits, stellvertretender Geschäftsführer BFI Burgenland und Leadpartner im Projekt, merkte an, dass die grenzüberschreitenden Projekte administrativ sehr aufwändig seien. Er sei derzeit selbst vom Thema Pflege betroffen, seine Verwandte werde sehr gut betreut.
Der ungarische Partner, der Gemeindeverbund Zalaegerszeg, war durch Bélad Zimboras, Stv. Leiter der Personalabteilung der Stadt Zalaegerszeg, vertreten. Er überbrachte Grüße vom Bürgermeister der Stadt Zalaegerzseg und wünschte sich, dass die Ergebnisse in einem neuen Projekt weitergeführt werden.
Mag.a Leena Pelttari, Geschäftsführerin des Dachverbandes Hospiz Österreich, betonte, dass der Einbezug von Angehörigen bei der Betreuung in einem Pflegeheim sehr wichtig ist. Seit 2006 erfolgt im Dachverband Hospiz Österreich eine intensive Auseinandersetzung mit dem Projekt HPCPH (Hospizkultur und Palliative Care in Pflegeheimen). Leena Pelttari bedankte sich bei allen ProjektmitarbeiterInnen und -partnerInnen für den Einsatz, um den unglaublichen Aufwand auf Projektträgerseite zu bewältigen.
Prim. Dr. Herbert Tillhof, Vorstandsvorsitzender Hospizbewegung Burgenland, informierte über den guten Erfolg des Projektes im Burgenland.

Harald Retschitzegger: „Im palliativen Dialog sein – vorsorgen und planen“

Zum Auftakt sprach Dr. Harald Retschitzegger, Msc, Präsident der Österreichische Palliativgesellschaft, über „Im palliativen Dialog sein – vorsorgen und planen“. Er verwies auf zwei wesentliche Faktoren gelingender medizinischer Versorgung in einem Alten- und Pflegeheim: die Kommunikationsfähigkeit der Ärztinnen und Ärzte – mehr Zuhören als Reden und mit allen im Betreuungsnetz im Gespräch bleiben – und den sogenannten Vorsorgedialog. Der Vorsorgedialog ist ein Instrument, das aus der Not der Heime entstand und nun vom Beirat HPCPH des Dachverbandes Hospiz Österreich erarbeitet und für ganz Österreich empfohlen wird. Im Vorsorgedialog werden in wiederholten interprofessionellen Gesprächen zwischen BewohnerIn, Angehörigen, Medizin und Pflege Wünsche und Vorstellungen der BewohnerIn für das Leben im Heim und kritische Situationen, besonders am Lebensende, besprochen und dokumentiert . Im Krisenfall sind dann verlässliche Informationen vorhanden, auf Basis derer die Pflegepersonen und ggf. NotärztInnen dem BewohnerInnenwillen entsprechende Entscheidungen treffen können.

Die Heime berichten aus der Praxis der Projektumsetzung

Als erste aus der Projektpraxis stellten VertreterInnen der teilnehmenden Träger und Heime aus dem Burgenland (Seniorenzentrum Kittsee, Volkshilfe Burgenland, Haus St. Nikolaus der Caritas Burgenland in Neusiedl/See und Haus St. Vinzenz der barmherzigen Schwestern in Pinkafeld) die Erfolge im Projekt vor. In Fallbeispielen und Rollenspielen ging es um Themen wie: Was verändert sich beim Einzug ins Heim – gesehen aus der Perspektive der neuen Bewohnerin: Kann ich mir Pflege leisten? Kann ich den pflegenden Personen vertrauen? Betont wurde auch die Selbstfürsorge der Betreuenden und wie sehr sich die Kommunikation zwischen den verschiedenen Berufsgruppen im Heim geändert und verbessert hat.

Mag. Gottfried Prinz vom Caritas Haus Schönbrunn/Wien stimmte in einem berührenden Lied nach der Pause auf die Beiträge der teilnehmenden Wiener Heime ein. Schwungvoll, heiter und mit Tiefgang gewährten das Caritas Haus Schönbrunn, das Haus Gartensiedlung Fortuna und das St. Carolusheim Einblick in ihre Erkenntnisse und Aktivitäten im Projekt. „Pfiat di Gott, Mitzi, vergiss mi nit“, mit diesen Worten verabschiedete sich eine Bewohnerin von ihrer soeben verstorbenen Mitbewohnerin, die sie begleitet hatte – was kann es Besseres geben, meinte Sr. Edith, als wenn Bewohnerinnen Bewohnerinnen begleiten?

Die Berichte aus der Praxis rundete die Präsentation von Trägervertretungen der teilnehmenden Heime aus Ungarn ab. Dr . Marx Gyuláné, Leiterin des Altenheim „Unsere Liebe Frau“- Zalaegerszeg, und Anikó Bálintné Szalai, Leiterin des Altenheims der Stadt Zalaegerszeg, berichteten von den Schulungen und Organisationsentwicklungsprozessen in beiden Heimen. Als besonders entscheidend stellte sich die Verbesserung der Kommunikation zwischen Patientinnen/Patienten, Angehörigen und dem zuständigen Arzt, der zuständigen Ärztin dar. Wichtig sind auch die psychische Betreuung sowie die Rituale des Abschieds. Weitere Fortbildungen sind geplant.

Sonja Thalinger: „Nachhaltigkeit bei HPCPH – wie kann sie erreicht werden?“

Sonja Thalinger Msc, Geschäftsführerin und Projektleiterin HPCPH im Landesverband Hospiz NÖ und Projektbegleiterin der Heime im Namen des Dachverbands Hospiz Österreich in Wien, sprach über das Thema „Nachhaltigkeit bei HPCPH – wie kann sie erreicht werden?“. Sie betonte, dass die Heimleitung hinter dem Projekt Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim stehen muss. Die Rollen müssen definiert sein und es muss eine Vernetzung im Haus und in die umgebende Gesellschaft bestehen. Weitere Faktoren zur Sicherung der Nachhaltigkeit entnehmen Sie bitte der Powerpointpräsentation.

Visionen und Botschaften

Abschließend wurden die TrägervertreterInnen nach ihren Visionen und Botschaften an Entscheidungsträger befragt: Wichtig seien Geld und Gesetze, mehr psychosoziale Betreuung, mehr PalliativmedizinerInnen und Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft. Dazu gehört auch die gelebte Umsetzung von Hospizkultur in den Heimen selber, ohne die alle Gesetze nichts nützen. In Ungarn gibt es zusätzlich akuten Personalmangel. Das Projekt Narzisse hat dort erstmalig den Begriff Hospiz und Palliative Care in den Sozialbereich hineingetragen und wirkt vielfältig weiter.

Gestärkt vom Gesehenen, Geteilten und Erlebten gingen alle auseinander im Bewusstsein, das dieses Projekt und seine Mühen gute Resultate gefunden haben und in den Heimen für die BewohnerInnen, alle Betreuenden und die Angehörigen wirklich einen Unterschied machen.

Bericht:
Ernestine Kolar (bfi Wien) und Anna H. Pissarek (Dachverband Hospiz Österreich)

Diese Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes „NARZISSE – Modellprogramm zur Hospizbetreuung entlang der Grenze“ statt (Programm zur grenzüberschreitenden Kooperation Österreich – Ungarn 2007 bis 2013; das Projekt wird durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und durch das Land Burgenland kofinanziert).

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Vernetzungstreffen der Mobilen Palliativteams

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Am 24.10.2014 trafen sich VertreterInnen aller Bundesländer und aller Professionen zum ersten österreichischen Vernetzungstreffen der Mobilen Palliativteams in St. Virgil/Salzburg . Veranstaltet und organisiert wurde es vom Dachverband Hospiz Österreich, insbesondere von Dr. Johann Baumgartner und Dr. Karl W. Bitschnau.

Dr. Baumgartner referierte über die Strukturqualitätskriterien der Mobilen Palliativteams sowie über statistische Daten (die auch teilweise der Homepage des Dachverbandes Hospiz Österreich zu entnehmen sind).

Deutliche Unterschiede in der Datenerhebung und in den Arbeitsweisen der Mobilen Teams wurden sichtbar . Diese betreffen beispielsweise die zeitliche Erreichbarkeit, Einzugsgebiete, vertretene Berufsgruppen in den Teams.

In Gruppenarbeiten war es möglich, in kleineren Gesprächsrunden Erfahrungen auszutauschen. Behandelt wurden die Themen „Auftrag und Selbstverständnis“, „Was gelingt uns gut – was fordert uns heraus?“ und mit einem Blick in die Zukunft „Wo geht die Reise hin – was brauchen wir dafür?“.
Einige Punkte, die alle Teams beschäftigten, waren zum Beispiel die Finanzierung, die Erreichbarkeit, die effektive Vernetzung mit anderen Einrichtungen.

Das große Engagement der TeilnehmerInnen verdeutlichte auch die Wichtigkeit, den Dienst eines Mobilen Palliativteams zugänglich zu machen, für diejenigen, die es brauchen.

Danke für ein gelungenes Vernetzungstreffen!
Sibylle Hauser

Pressekonferenz – Österreich braucht Rechtsanspruch auf und Finanzierung von Hospiz und Palliative Care

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Anlässlich des Internationalen Hospiz- und Palliative Care Tags am 11
. Oktober 2014 stellten Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich, Dr. Harald Retschitzegger MSc, Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft, DDr. Michael Landau, Präsident Caritas Österreich, Mag. Michael Opriesnig, stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuz und Mag.a Anna Parr, Vinzenz Gruppe, Mitglied der Geschäftsleitung, in einem Pressegespräch am 9. Oktober 2014 im Presseclub Concordia in Wien die gemeinsame Position zu den Anliegen der Enquete-Kommission zum Thema „Würde am Ende des Lebens“ vor.

Das Pressegespräch war gut besucht und fand einen starken Widerhall in den Medien . Es wurde spürbar, wie sehr das Thema derzeit in Österreich präsent ist.

Long Term Care in Europe – The way forward: innovation by coordination and integration

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Am 28. November 2013 fand im Europäischen Parlament in Brüssel eine Konferenz zum Thema Langzeitpflege auf Einladung von Heinz H. Becker [http://www.becker-europa.eu/], Abgeordneter zum Europaparlament, Mitglied im europ. Beschäftigungsausschuss und Generalsekretär des Österreichischen Seniorenbunds, statt.

Waltraud Klasnic und Mag.a Leena Pelttari MSc waren als Sprecherinnen eingeladen, um über die Erfahrungen mit Hospiz und Palliative Care in Österreich, besonders jene im Projekt Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim, zu berichten . Leena Pelttari berichtete vom österreichischen Modell der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung und fokussierte besonders Aufbau und Arbeit der Mobilen Palliativteams.

Ziel der Konferenz war ein europaweiter Austausch über gelungene Strategien und Projekte in der Versorgung von Menschen in der Langzeitpflege.

Nach der Begrüßung durch Heinz K. Becker führte Dr. Kai Leichsenring, Projektleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter des European Centre for Social Welfare Policy and Research in Wien, in die Langzeitpflege in Europa – Zugänge und Herausforderungen – ein. Er stellte das Projekt INTERLINKS [http://interlinks.euro.centre.org] vor, das mit 15 europäischen Partnerländern eine Rahmenstruktur für Long Term Care entwickelt hatte. Wir freuen uns sehr, dass das österreichische Modell der Versorgung durch Mobile Palliative Teams zu Hause und in Alten- und Pflegeheimen als Referenzprojekt bei INTERLINKS aufgenommen wurde.

Interessante Statements folgten: Waltraud Klasnic sprach als Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich über das Projekt Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen (HPCPH). Sven Matzke präsentierte die Aktivitäten der Europäischen Kommission zur Langzeitpflege und Frank Goodwin, Präsident The Carers Association, sprach über die Rolle der Angehörigen.

Im praxisbezogenen Teil der Konferenz stellten VertreterInnen verschiedener Länder (Susanne Kümpers, Universität Fulda/Dtl; Sabina Mak, Centre of Expertise in Long Term Care, Utrecht, NL; Michel Naiditch, IRDES, Paris; Henk Nies, Freie Universität Amsterdam, NL; Jenny Billings, Universität Kent, UK; Leena Pelttari, Dachverband Hospiz Österreich) entlang einer fiktiven Biografie der Mrs. Lilly LTC (Long Term Care) Good Practice Beispiele zur Langzeitpflege aus ihrem Land vor. Der Bogen erstreckte sich von Präventionsmaßnahmen über Projekte wie das Alzheimer Café in den Niederlanden bis zu Hospiz und Palliative Care.

Unterstützt wurde diese Tagung durch die Interest Group Carers, organisiert in Zusammenarbeit mit dem European Centre for Social Welfare Policy and Research in Wien und INTERLINKS .

 

Verleihung des Hildegard Teuschl Preises 2013

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Der Hildegard-Teuschl-Preis für wissenschaftliche Leistungen und innovative Projekte in Hospiz und Palliative Care wurde am 13.11.2013 in Salzburg zum ersten Mal vergeben. Der erste Preis ging an Gerda Schmidt aus dem Pflege- und Sozialzentrum Pramergasse der Caritas Socialis. Sie wurde für die Entwicklung der ethischen BewohnerInnenbesprechung in den Einrichtungen der Caritas Socialis ausgezeichnet.

Dabei werden im interdisziplinären Team unter Einbeziehung der Angehörigen und der Betroffenen selbst mögliche Entscheidungen und ihre Konsequenzen besprochen. Die Entscheidung über wichtige ethische Fragestellungen wie die Ernährung über eine Sonde oder den Wunsch, nicht mehr ins Krankenhaus transferiert zu werden, orientiert sich dabei am mutmaßlichen Bewohnerwillen.

Der 2. Preis wurde an Renate Hlauschek, Geschäftsführerin von „MOKI NÖ – Mobile Kinderkrankenpflege“, verliehen für die Schaffung des Kinder- und Jugend-Palliativteams, das in vier Mobilen Palliativteams an den Standorten Melk, Mödling, Tulln und Wiener Neustadt integriert ist . Das Team ist ein wesentlicher Schritt zur integrierten palliativen Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Niederösterreich.

Der 3. Preis ging an Ralph Simanek, Arzt an der ersten medizinischen Abteilung im Krankenhaus Hietzing in Wien, für seine wissenschaftliche Arbeit über parenterale Ernährung. Diese Art von intravenöser Ernährung kommt zum Einsatz, wenn ein Patient/eine Patientin über einen längeren Zeitraum nicht oral oder über eine Magensonde ernährt werden kann .

Die Preisverleihung fand im Rahmen der vierten Masterfeier der Universitätslehrgangs Palliative Care an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg statt. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität bietet den Lehrgang Palliative Care gemeinsam mit dem Dachverband Hospiz Österreich und dem Bildungs- und Konferenzzentrum St. Virgil an und schreibt auch den „Hildegard-Teuschl-Preis“ aus.

FestrednerInnen waren Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch, Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich, und Doraja Eberle, Vorstandsvorsitzende der ERSTE Stiftung.

Erinnerung an Hospizpionierin Hildegard Teuschl CS

Der Preis erinnert an das Lebenswerk von Sr. Hildegard Teuschl CS (1937-2009), die federführend an der Gründung des Dachverbandes Hospiz Österreich beteiligt war und dessen Vorsitzende sie 15 Jahre war. Aus ihrer Initiative entstanden in ganz Österreich Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitungslehrgänge, sie entwickelte das Curriculum für Palliativ-Basislehrgänge, die mittlerweile ebenfalls in ganz Österreich und darüber hinaus angeboten werden. Auch der Universitätslehrgang wurde von ihr mitaufgebaut und geleitet .

Hildegard Teuschl gehörte der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis an. Sie brachte die Anliegen der Hospizbewegung unermüdlich in die Politik ein und setzte sich auch erfolgreich für die Familienhospizkarenz und die Patientenverfügung ein.

www.hildegard-teuschl-preis.at

Das EU Projekt Narzisse – Modellprogramm zur Hospizbetreuung entlang der Grenze

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Zwischenbericht Herbst 2013 

Oktober 2013 – Das BFI Burgenland, das BFI Wien, die Hospizbewegung Burgenland, der Dachverband Hospiz Österreich und der Gemeindeverband von Zalaegerszeg (Komitat Zala) in Ungarn sind Projektpartner im EU Projekt Narzisse – Modellprogramm zur Hospizbetreuung entlang der Grenze. Bei einem Partnertreffen Ende September 2013 in Wien tauschten sich alle über den Fortgang im eigenen Bereich aus.

Ungarn
In Zalaegerszeg haben zwei Pionierheime, ein privates Alten- und Pflegeheim und eines der Stadt Zalaegerszeg, mit dem Projekt „Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen“ begonnen. Dazu wurden im Frühjahr und Frühsommer 2013 einerseits von DDr.in Marina Kojer und Dr. Ulf Schwänke MultiplikatorInnen ausgebildet, die alle HeimmitarbeiterInnen in Palliativer Geriatrie schulen können, andererseits führte Prof. Ralph Grossmann von der IFF Wien ProzessbegleiterInnen der Heime (in Ungarn MentorInnen genannt) in den Organisationsentwicklungsprozess ein. Zusammen mit dem Ungarischen Hospiz- und Palliativverband wurden zudem die vom Dachverband Hospiz Österreich empfohlenen Richtlinien zur Umsetzung von Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen überarbeitet und an die ungarische Situation angepasst.

Zugleich wurde in Zalaegerszeg eine Studie in Auftrag gegeben, um den Bedarf eines stationären Hospizes zu überprüfen.

Am 27./28. Oktober fand zusammen mit dem Ungarischen Hospiz- und Palliativverband eine Hospizkonferenz in Zalaegerszeg statt, am 25.10.wurden anlässlich des Internationalen Hospiz- und Palliative Care Tags Narzissen gesetzt.

Vom 27.-29. März 2014 wird zusammen mit dem Ungarischen Hospiz- und Palliativverband eine Hospizkonferenz in Zalaegerszeg stattfinden, hier möchte das Projektmanagement die Baupläne für die Adaptierung eines bestehenden Gebäudes als Hospiz vorstellen.

Die ungarische Organisation Zalaegerszegi Kistérségért Fejlesztési és Foglalkoztatási Nonprofit Kft. hat mit der Kampagne zur Bewusstseinsschaffung begonnen: bis Ende November 2013 werden 5 Schulen miteinbezogen, wo Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 21 Jahren Hospiz und Palliative Care kennenlernen.

Burgenland
Am 25. Juni 2013 fand im Festsaal der Arbeiterkammer Burgenland die Eröffnungskonferenz zum gesamten Projekt unter dem Titel „NARZISSE- Modellprogramm zur Hospizbetreuung entlang der Grenze“ statt. Alle Projektpartner, TrägervertreterInnen, VertreterInnen der im Projekt beteiligten Heime und regionale Interessensvertretungen waren präsent. Unmittelbar vor der Eröffnungskonferenz wurde eine Pressekonferenz zum Projekt abgehalten. Die regionale Presse erschien zahlreich und hat sehr positiv über das Projekt berichtet.
Sowohl Eröffnungskonferenz als auch Pressekonferenz wurden vom BFI Wien organisiert .

Im Burgenland starteten im Rahmen von Narzisse drei Heime mit dem Projekt „Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen“: je eines in Kittsee (Seniorenzentrum Kittsee, Volkshilfe Burgenland), Neusiedl/See (Haus St. Nikolaus, Caritas Burgenland) und Pinkafeld (Haus St. Vinzenz).
Die Startveranstaltung des Heimes in Kittsee fand ein breites mediales Echo und sensibilisierte weit über das Heim hinaus. Mit einer Clowndarstellung zu „Was ist das denn eigentlich, Hospizkultur und Palliative Care?“ machte Dr.in Karin Mosser die Startveranstaltung des Heimes in Neusiedl/See zu einem berührenden Ereignis. Die Startveranstaltung in Pinkafeld wird voraussichtlich Anfang Dezember stattfinden.

Zugleich starten die Schulungen und der Organisationsentwicklungsprozess, Projektbegleiterinnen sind Monika Pinzker vom Hospiz Verein Burgenland und Mag.a Barbara Zuschnig.

Wien
Mit 1.3.2013 starteten das Haus Schönbrunn der Caritas Wien, die Gartensiedlung des Trägers Kuratorium Fortuna und das St. Carolus-Altersheim der Barmherzigen Schwestern mit dem Projekt „Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen“. Damit erweitern sie jene Gruppe von Alten- und Pflegeheimen, die bereits im September 2012 den Projektstart hatten: zwei Häuser des KAV Wien, 2 Häuser der Caritas der ED Wien und ein Haus von CaSa. Die Caritas Socialis hat schon 2007 Hospizkultur und Palliative Care in ihren drei Heimen integriert, ebenso das Haus Klosterneuburg des KAV.

Durch die Genehmigung des EU-Projektes „Narzisse“ gibt es in Wien erstmals auch öffentliche finanzielle Mittel, um den Heimen die Möglichkeit der Umsetzung zu geben. Das ist ein wichtiger Schritt und eine große Unterstützung.

Der Dachverband Hospiz Österreich übernimmt für dieses Projekt eine leitende Funktion, da in Wien (noch) kein Landesverband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen existiert. Die Projektverantwortung liegt bei Dr.in Sigrid Beyer, der Projektleiterin und wissenschaftlichen Mitarbeiterin im Dachverband Hospiz Österreich, und Erich Borovnyak, dem Vertreter von Wien im Vorstand des Dachverbandes Hospiz Österreich.

„Ein Königsweg ist das vom Dachverband Hospiz Österreich entwickelte und vielfach erprobte Konzept – Hospiz und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen – das wir aus Überzeugung unterstützen.“, so Mag. Johannes Wallner, Präsident des Bundesverbandes der Alten- und Pflegeheime Österreichs. Dahinter stehen neun Jahre permanente Entwicklungsarbeit und mittlerweile 50 Modellheime in den verschiedenen Bundesländern. Nachhaltigkeit war von Anfang an ein entscheidendes Element.

Eine zentrale Grundhaltung (siehe Definition unten Punkt 1) und zwei Umsetzungssäulen (siehe unten Punkt 3) auf Basis der von Hospiz Österreich entwickelten Richtlinien (siehe unten Punkt 2) prägen das Konzept:

  1. Hospiz und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen muss bei der Aufnahme einer Bewohnerin/eines Bewohners beginnen und umfasst den gesamten Zeitraum der besonderen Bedürftigkeit der alten, oft an Demenz erkrankten und meist multimorbiden Menschen . Hospiz und Palliative Care umfasst alle pflegerischen, medizinischen und therapeutischen Maßnahmen, die (schmerz)lindernd eingesetzt werden, nimmt ethisch schwierige Situationen auf, bezieht An- und Zugehörige von Beginn an ein und ist immer von interdisziplinärer Zusammenarbeit geprägt. Sterbebegleitung und Abschiedskultur ist nur ein Teilaspekt von Hospiz und Palliative Care.
  2. Richtlinien für Hospiz und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen
  3. Ein Projektdesign für einen zweijährigen Organisationsentwicklungsprozess und darin integriert Fortbildung von bis zu 80% aller HeimmitarbeiterInnen nach dem Curriculum Palliative Geriatrie

Die Projektpartner sind: BFI Burgenland als Leadpartner, BFI Wien, Dachverband Hospiz Österreich, Mehrzweck-Gemeindeverband von Zalaegerszeg und Umgebung, Gemeinnützige Entwicklungs- und Beschäftigungs GmbH der Kleinregion Zalaegerszeg.

Diese Veranstaltungen finden im Rahmen des Projektes „NARZISSE – Modellprogramm zur Hospizbetreuung entlang der Grenze“ statt (Programm zur grenzüberschreitenden Kooperation Österreich – Ungarn 2007 bis 2013; das Projekt wird durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und durch das Land Burgenland kofinanziert).