Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Meilensteine in der Hauskrankenpflege in Österreich

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Das große, österreichweite Projekt HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum (2019 – 2022), geleitet von Hospiz Österreich, ist erfolgreich abgeschlossen. Die Arbeit an den wichtigen Themen zu Hospizkultur und Palliative Care werden in jedem Krankenpflegeverein und jedem Träger fortgesetzt in Zusammenarbeit mit den landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisationen und weiteren StakeholdernNachhaltigkeit ist gegeben. Das Projekt hatte das Ziel, die Mitarbeiter:innen der Hauskrankenpflege in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen und deren An- und Zugehörigen zu unterstützen. Auf diese Weise kann auch der Wunsch vieler Menschen, zu Hause versterben zu können, stärker als bisher Realität werden. Ein wichtiges Ziel war weiters, die Zusammenarbeit mit den Allgemeinmediziner:innen und den Mobilen Palliativteams zu verbessern. Im Projekt waren 10 Träger aus Kärnten, 7 aus Oberösterreich, 4 aus der Steiermark und 66 Krankenpflegevereine aus Vorarlberg und Beobachter:innen aus Tirol, Burgenland und Niederösterreich involviert. Gesamt wurden durch das Projekt ca. 3.8oo Mitarbeiter:innen aus allen Berufsgruppen angesprochen. Zentrale Methoden im Projekt waren Organisationsentwicklung und Fortbildung zum Thema. Kooperation, Vernetzung, Partizipation und Empowerment prägten die Umsetzung.

In österreichweiten Netzwerktreffen erarbeiteten die Träger und Krankenpflegevereine gemeinsam mit den landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisationen und weiteren Stakeholdern unter Begleitung von Univ. Prof. Dr. Ralph Grossmann, Organisationsberater, und Dr.in Sigrid Beyer und Maria Eibel, BSc MA MBA, Expert:innen Hospiz Österreich, die für das eigene Bundesland passende Umsetzung und Entwicklung. Das Knowhow und die Erfahrungen aus dem Wiener Pilot www.hpc-mobil.hospiz.at  (2015 – 2018) flossen mit ein. Auf diese Weise wurden Synergien optimal genutzt. Zwischen den Arbeitstreffen wurde in jedem Bundesland in den Entwicklungs- und Steuergruppen und weiteren Settings intensiv weitergearbeitet. Artikel, Fachtagungen, Poster, ein Film und Vieles mehr sind entstanden in den Bundesländern. Große Flexibilität und auch Durchhaltevermögen waren in Pandemiezeiten von allen Seiten gefordert. Es hat sich gelohnt!

Die Evaluierung des Projektes erfolgte durch das NPO Kompetenzzentrum der Wirtschaftsuniversität Wien. Die Mitarbeiter:innenbefragungen zeigen u.a., dass die Mitarbeiter:innen jetzt besser wissen, was in Krisensituationen bei Patient:innen zu tun ist, sie fühlen sich in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Patient:innen unterstützt und sicherer. Bei besonders fordernden Krankheitsverläufen können sie sich an die Palliativbeauftragten wenden. Das Thema Hospiz und Palliative Care ist in der täglichen Arbeit sichtbarer geworden ist. Die Aufgabe der Palliativbeauftragten ist es, das Thema in den eigenen Organisationen/Krankenpflegevereinen zu verbreiten, zu entwickeln, zu etablieren und als Ansprechpersonen für die Mitarbeiter:innen in Bezug auf Hospiz und Palliative Care zur Verfügung zu stehen, vor allem bezogen auf notwendige Veränderungen in den Abläufen und Prozessen der jeweiligen Organisation, in Bezug auf Reflexionen bezüglich gelungener oder weniger gelungener Betreuungen.

Durch HiZ wurde in Österreich eine enorme Verbesserung für die Betreuenden erreicht, weiters eine große Qualitätsverbesserung für die Patient:innen wie auch für deren An- und Zugehörige.

Besonders beeindruckend ist u.a., dass die Träger und Krankenpflegevereine der vier Bundesländer plus die HPC Mobil Träger Wien ab 2023 in einem selbstorganisierten Netzwerk in Präsenz und Online zu Kooperation, Austausch und Weiterentwicklung weiterhin zusammenarbeiten werden.

Das Projekt wurde zur Hälfte vom Fonds Gesundes Österreich und zur anderen Hälfte von Hospiz Österreich finanziert.

Sehr wichtig ist in weiterer Folge, dass die Entscheidungsträger in den Ländern die Umsetzung von Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zuhause weiter unterstützen, u.a., in dem die Stunden der Palliativbeauftragten in allen Bundesländern dauerhaft finanziert werden bzw. dass auch weitere Durchgänge bzw. Nachhaltigkeitsmaßnahmen unterstützt werden und dass die Integration des VSD Vorsorgedialogs® ermöglicht sowie dessen Finanzierung langfristig gesichert wird.

Herzliche Gratulation an alle Beteiligten!

Lesen Sie die Abschlussmappe und die Evaluierungsberichte, es lohnt sich.