Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Meilensteine in der Hauskrankenpflege in Österreich

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Das große, österreichweite Projekt HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum (2019 – 2022), geleitet von Hospiz Österreich, ist erfolgreich abgeschlossen. Die Arbeit an den wichtigen Themen zu Hospizkultur und Palliative Care werden in jedem Krankenpflegeverein und jedem Träger fortgesetzt in Zusammenarbeit mit den landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisationen und weiteren StakeholdernNachhaltigkeit ist gegeben. Das Projekt hatte das Ziel, die Mitarbeiter:innen der Hauskrankenpflege in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen und deren An- und Zugehörigen zu unterstützen. Auf diese Weise kann auch der Wunsch vieler Menschen, zu Hause versterben zu können, stärker als bisher Realität werden. Ein wichtiges Ziel war weiters, die Zusammenarbeit mit den Allgemeinmediziner:innen und den Mobilen Palliativteams zu verbessern. Im Projekt waren 10 Träger aus Kärnten, 7 aus Oberösterreich, 4 aus der Steiermark und 66 Krankenpflegevereine aus Vorarlberg und Beobachter:innen aus Tirol, Burgenland und Niederösterreich involviert. Gesamt wurden durch das Projekt ca. 3.8oo Mitarbeiter:innen aus allen Berufsgruppen angesprochen. Zentrale Methoden im Projekt waren Organisationsentwicklung und Fortbildung zum Thema. Kooperation, Vernetzung, Partizipation und Empowerment prägten die Umsetzung.

In österreichweiten Netzwerktreffen erarbeiteten die Träger und Krankenpflegevereine gemeinsam mit den landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisationen und weiteren Stakeholdern unter Begleitung von Univ. Prof. Dr. Ralph Grossmann, Organisationsberater, und Dr.in Sigrid Beyer und Maria Eibel, BSc MA MBA, Expert:innen Hospiz Österreich, die für das eigene Bundesland passende Umsetzung und Entwicklung. Das Knowhow und die Erfahrungen aus dem Wiener Pilot www.hpc-mobil.hospiz.at  (2015 – 2018) flossen mit ein. Auf diese Weise wurden Synergien optimal genutzt. Zwischen den Arbeitstreffen wurde in jedem Bundesland in den Entwicklungs- und Steuergruppen und weiteren Settings intensiv weitergearbeitet. Artikel, Fachtagungen, Poster, ein Film und Vieles mehr sind entstanden in den Bundesländern. Große Flexibilität und auch Durchhaltevermögen waren in Pandemiezeiten von allen Seiten gefordert. Es hat sich gelohnt!

Die Evaluierung des Projektes erfolgte durch das NPO Kompetenzzentrum der Wirtschaftsuniversität Wien. Die Mitarbeiter:innenbefragungen zeigen u.a., dass die Mitarbeiter:innen jetzt besser wissen, was in Krisensituationen bei Patient:innen zu tun ist, sie fühlen sich in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Patient:innen unterstützt und sicherer. Bei besonders fordernden Krankheitsverläufen können sie sich an die Palliativbeauftragten wenden. Das Thema Hospiz und Palliative Care ist in der täglichen Arbeit sichtbarer geworden ist. Die Aufgabe der Palliativbeauftragten ist es, das Thema in den eigenen Organisationen/Krankenpflegevereinen zu verbreiten, zu entwickeln, zu etablieren und als Ansprechpersonen für die Mitarbeiter:innen in Bezug auf Hospiz und Palliative Care zur Verfügung zu stehen, vor allem bezogen auf notwendige Veränderungen in den Abläufen und Prozessen der jeweiligen Organisation, in Bezug auf Reflexionen bezüglich gelungener oder weniger gelungener Betreuungen.

Durch HiZ wurde in Österreich eine enorme Verbesserung für die Betreuenden erreicht, weiters eine große Qualitätsverbesserung für die Patient:innen wie auch für deren An- und Zugehörige.

Besonders beeindruckend ist u.a., dass die Träger und Krankenpflegevereine der vier Bundesländer plus die HPC Mobil Träger Wien ab 2023 in einem selbstorganisierten Netzwerk in Präsenz und Online zu Kooperation, Austausch und Weiterentwicklung weiterhin zusammenarbeiten werden.

Das Projekt wurde zur Hälfte vom Fonds Gesundes Österreich und zur anderen Hälfte von Hospiz Österreich finanziert.

Sehr wichtig ist in weiterer Folge, dass die Entscheidungsträger in den Ländern die Umsetzung von Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zuhause weiter unterstützen, u.a., in dem die Stunden der Palliativbeauftragten in allen Bundesländern dauerhaft finanziert werden bzw. dass auch weitere Durchgänge bzw. Nachhaltigkeitsmaßnahmen unterstützt werden und dass die Integration des VSD Vorsorgedialogs® ermöglicht sowie dessen Finanzierung langfristig gesichert wird.

Herzliche Gratulation an alle Beteiligten!

Lesen Sie die Abschlussmappe und die Evaluierungsberichte, es lohnt sich.

Abschlussarbeitstreffen HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum

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Umsetzungsenergie, Lebensfreude und Kreativität kennzeichneten diesen Tag.
So hat Sonja Thalinger den Tag beschrieben.

 

Am 3.10.2022 nahmen über vierzig Teilnehmer:innen der vier umsetzenden Bundesländer Oberösterreich, Kärnten, Steiermark und Vorarlberg sowie die Wiener Vertreter:innen aus HPC Mobil und die Beobachterinnen aus dem Burgenland, Salzburg, Tirol und Niederösterreich am Abschlussarbeitstreffen von HiZ teil.

Als Expertin für das Screeningtool p-CaRES war Manuela Wasl, Mobiles Palliativteam (MPT) Krems und Vertreterin der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG), am Vormittag mit dabei.

 

 

 

 

 

Die Präsidentin von Hospiz Österreich, Barbara Schwarz, und Sonja Thalinger, zukünftige Geschäftsführerin von Hospiz Österreich, waren aufmerksame Begleiterinnen des Tages.

„Es ist schön zu spüren, dass Menschen an einem Strang ziehen, und dass die Frage im Vordergrund steht, wie können wir die Begleitung von Menschen bis zum Lebensende gut gestalten.“ Barbara Schwarz, Präsidentin Hospiz Österreich

Moderiert wurde der Tag von Sigrid Beyer, Bereichsleitung HPC in der Grundversorgung. Maria Eibel, Koordination HPC GV, sorgte für einen reibungslosen Verlauf und brachte wichtige Inputs zum Vorsorgedialog, zur Präsentation auf der Website und zur Nachhaltigkeit ein.

 

Aus der begründeten Sorge, Ende Dezember könnte eventuell kein österreichweites Arbeitstreffen in Präsenz möglich sein, hatten sich die Teilnehmer:innen der vier Bundesländer entschlossen, das Abschlussarbeitstreffen auf Anfang Oktober zu verlegen. Die Evaluierungsergebnisse werden im Dezember 2022 präsentiert.

Zu folgenden Themen wurde intensiv gearbeitet:

Screeingtool P-CaRES – Palliative Care Rapid Emergency Screening für die Identifikation von Palliativpatient:innen

v. links: Lisa Halmdienst, Dagmar Lachkovicova, Iris Grabher und Manuela Wasl
  • VSD Vorsorgedialog® – Bedingungen für eine Umsetzung des VSD nach Projektabschluss
  • Kriterien für die Präsentation auf der Website von Hospiz Österreich nach Projektende
  • Nachhaltigkeit nach Projektende auf den Ebenen: Träger/Krankenpflegeverein, krankenpflegeverein- und trägerübergreifend, Bundesland und bundesländerübergreifend
  • Selbstorganisiertes Netzwerk
  • Übergabe der Projektabschlussberichte und Urkunden

Das Feedback wurde diesmal online via Mentimeter eingeholt:

Zum Weiterlesen noch ein Einblick in die Arbeit von vier Jahren HiZ ->

HIZ Hauskrankenpflege im Zentrum – Das Curriculum HPC Mobil geht ONLINE

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Das Projekt HiZ besteht in seinem Kern aus Maßnahmen zur Organisationsentwicklung und aus Fortbildung zum Thema Hospiz und Palliative Care (HPC) für 80% der Mitarbeiter*innen der Trägerorganisation. Doch was tun, wenn es nach dem Curriculum ausgebildete Trainer*innen in der Organisation gibt, doch pandemiebedingt über einen sehr langen Projektzeitraum Präsenz-Workshops nicht möglich sind?

Flexibilität und Kreativität haben gesiegt, und so wurde für das Curriculum HPC Mobil mit viel Ideenreichtum und technischem Knowhow, in dem es um Erfahren, Spüren, Nachempfinden, Zuhören, insgesamt um die Vermittlung einer hospizlichen Haltung gegenüber sterbenden Menschen geht, eine Online-Schulung für bereits ausgebildete Trainer*innen HPC Mobil entwickelt. In dieser Aufschulung lernten die Trainer*innen HPC Mobil in Zukunft ihre Workshops, wenn erforderlich, auch online abhalten zu können. Im Vorfeld der Schulung konnten alle teilnehmenden Trainer*innen mit Maria Eibel, Hospiz Österreich, sämtliche online-tools und deren Funktionen ausprobieren.

12 Trainer*innen stellten sich Anfang Juli 2021 in einer zweitägigen online-Schulung dieser Herausforderung. Unter der Leitung von Sonja Thalinger, Karin Böck und Maria Eibel wurden die Teilnehmenden in die virtuelle Welt eingeführt, immer fokussiert auf die Vermittlung von Hospiz und Palliative Care. Es gab Übungen in Kleingruppen, im „online-Plenum“ wurden Flip-Charts sowie diverse Abfragen und Wortwolken erstellt. Die Figuren von Patient*innen, Pflegepersonen und Angehörigen wurden in Power-Point-Präsentationen kreiert. Vorab erhielten die Teilnehmenden per Post Päckchen mit diversen Materialien, um nicht auf das Spüren, Nachempfinden und Fühlen verzichten zu müssen. Die Trainer*innen konnten erfahren welche Möglichkeiten es gibt, ihren Kolleg*innen Inhalte zu HPC online näherzubringen. Die Grenzen der online-Lehr- und Lernmethoden im Zusammenhang mit diesem fordernden Thema wurden ebenso spürbar, aufgezeigt und ausgesprochen. Es war ein gemeinsames Lernen von – und miteinander. Der online-Workshop zeigte einmal mehr, wie flexibel, offen und kreativ die Mitarbeiter*innen der Pflege und Betreuung in diesen außerordentlichen Zeiten agieren. Mit großer Bereitschaft haben sie sich wieder einmal auf Neues eingelassen.

Abgeschlossen wurde der online-Workshop durch die Überreichung der Teilnahme-Zertifikate und, wie könnte es anders sein, mittels eines online-Feedback-Bogens.

In der Folge werden die ersten online-WS von den ausgebildeten Trainer*innen in den eigenen Organisationen im September 2021 durchgeführt – Hospiz Österreich ist gespannt auf die Rückmeldungen, diese werden bei einem Reflexionstreffen im November eingeholt, bei Bedarf wird das online-Curriculum weiter adaptiert.

© Foto Hospiz Österreich

 

4. österreichweites Arbeitstreffen Hauskrankenpflege im Zentrum (HiZ)

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Viel gearbeitet wurde beim 4. österreichweiten Arbeitstreffen Hauskrankenpflege im Zentrum (HiZ), das von 7.-8. Juni 2021 zur großen Freude aller in PRÄSENZ in Wien stattfinden konnte.

Die Verantwortlichen aus den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg, die Vertretungspersonen der Träger und Krankenpflegevereine, Hospiz Österreich, Prof. Dr. Grossmann als Organisationsentwicklungsberater und das Kompetenzzentrum der WU Wien, das die Evaluierung durchführt, haben intensiv kooperiert und sich vernetzt. Wissen und Knowhow wurden vertieft und weiter entwickelt im Sinne der jeweiligen Projektumsetzung im Bundesland.
Es ging unter anderem um
• zentrale Projektereignisse seit November 2020
• die konkrete Projektstruktur in jedem Bundesland
• bundeslandspezifische Organisationsberatung zu aktuell herausfordernden Themen im Projekt
• die Möglichkeit, sich in Projektmaßnahmen von anderen zu vertiefen.

Die Einführung in den VSD Vorsorgedialog® in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause gelang durch den Austausch mit zwei Wiener Kolleg*innen aus HPC Mobil Wien (Susanne Csengel, PDL Caritas der ED Wien, und Mag. Tomasz Tobolski, Palliativbeauftragter Volkshilfe Wien) besonders praxisnah.

Weitere wichtige Themen waren die Evaluierung und die HPC Mobil – Online Workshops für Trainer*innen, die es erstmals geben wird.

Vieles ist über Zoom möglich, doch das Arbeiten in Präsenz hat es uns allen erlaubt, in einen wesentlich intensiveren Arbeitsprozess zu gehen. Einige Bilder aus den Bundesländerteams vermitteln die Freude am Tun und an der Umsetzung dieser wichtigen Themen.

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Preisträgerinnen Hildegard Teuschl Preis

Hospiz und Palliative Care: Leidenschaft trifft Wissenschaft. Verleihung Hildegard Teuschl Preis

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Preisträgerinnen Hildegard Teuschl Preis

Am 3. März 2021 verlieh der Universitätslehrgang Palliative Care (Kooperation von Paracelsus Medizinischer Privatuniversität, Dachverband Hospiz Österreich und St. Virgil Salzburg) in einer feierlichen Online-Veranstaltung den Hildegard Teuschl Preis. Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Preis zeichnet herausragende wissenschaftliche Arbeiten und innovative Projekte im Kontext Hospiz und Palliative Care aus.

Die Jury, die 2020 aus Dr. Karl Bitschnau (Hospiz Vorarlberg), Prof. Dr. Johannes Meran (Krankenhaus der Barmherzigen Brüder/Wien), Dr. Patrick Schuchter (Kardinal König Haus) und Mag.a Sr. Karin Weiler CS (Bereichsleitung Sozial Pastorale Dienste, Werte und Ehrenamt der Caritas Socialis) bestand, wählte aus den 22 Einreichungen folgende Gewinner*innen:

  1. Preis 

Den 1. Preis nahm Mag.a Christine Hintermayer stellvertretend für die vier Organisationen Arbeiter Samariterbund Wien, Caritas der Erzdiözese Wien, CS Caritas Socialis und Volkshilfe Wien für das Projekt „Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung (HPC Mobil) wirkt weiter“ entgegen.

Ausgezeichnet wurde die trägerübergreifende Nachhaltigkeitsgruppe. Sie hat es sich mit großer Leidenschaft zur Aufgabe gemacht, auch nach dem Ende des vom Dachverband Hospiz Österreich initiierten und geleiteten Projekts trägerübergreifend die Zusammenarbeit der Palliativbeauftragten und der HPC-Mobil-Trainer*innen zu fördern, die Vernetzung mit Hausärzt*innen, Entlassungsmanagement, spezialisierten Hospiz- und Palliativeinrichtungen voranzutreiben und die Inhalte von HPC Mobil weiter zu geben. Die Ergebnisse aus der Evaluierungsstudie des Projektes HPC Mobil, durchgeführt vom NPO Institut der WU Wien, zeigen, dass die Mitarbeiter*innen jetzt mehr Wünsche und Bedürfnisse der Kund*innen erfassen, Beobachtungen mehr dokumentieren und so in Folge besser einschätzen können, wann bei Kund*innen das Sterben absehbar ist.

Ein Interview mit den Preisträger*innen gibt einen vertieften Einblick in das Projekt.

  1. Preis

Der 2. Preis ging an die Palliativmedizinerin Dr.in Renate Riesinger, MSc für ihre Masterarbeit im Rahmen des Universitätslehrgangs Palliative Care „Schwerer ischämischer Schlaganfall – Herausforderungen für Zugehörige und Behandlungsteams“.

In ihrer Masterarbeit beschreibt Dr.in Renate Riesinger, Palliativmedizinerin am Krankenhaus Ried im Innkreis, Kompetenzen, die Teammitglieder von Stroke Units (Abteilungen, die Patient*innen mit akuten Schlaganfällen betreuen) brauchen, um mit Themen des Lebensendes adäquat umgehen zu können. Dies sind z.B. Wissen und Strategien, um Therapiezieländerungen und Entscheidungen über Therapien am Lebensende ohne ethische oder rechtliche Bedenken treffen zu können. Eine enge Zusammenarbeit mit palliativmedizinischen Einrichtungen kann hier hilfreich sein, um Behandlungsteams sowie Zugehörige in Kommunikation und Entscheidungsfindung zu unterstützen, aber auch, um Menschen mit schwerem Schlaganfall angemessen zu betreuen.

  1. Preis

Sabine Walzer von der CS Caritas Socialis Wien erhielt für das Projekt „Leuchtturm, ein Projekt, das die beiden Kernthemenfelder ‚Demenz‘ und ‚Palliative Care‘ verbindet“, den 3. Preis.

Mit dem abgeschlossenen Projekt Leuchtturm der CS Caritas Socialis in Wien werden die beiden Kernthemenfelder ‚Demenz‘ und ‚Palliative Care‘ verbunden, da bei einer sehr großen Kund*innengruppe beides relevant ist.

Das Palliative Care Knowhow der Pflegepersonen ist durch die HPC – Projekte bereits gut etabliert, das Wissen über Demenz wird laufend gefördert und gefestigt. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Verständnis der verschiedenen Berufsgruppen füreinander – inklusive der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen – hat sich gut gestaltet. Die Ziele des Projektes waren

  • Stärkung der vorausschauenden Planung bei Menschen mit Demenz
  • Bessere Einbindung von Angehörigen insbesondere in den letzten Lebenswochen
  • Verbesserung der Lebensqualität insbesondere bei herausforderndem Verhalten
  • Raschere Adaption der Medikation und bessere Berücksichtigung einer eventuellen Schmerzsituation
  • Ausbau der Kapazitäten Psychologie, Gerontopsychiatrie
  • Schaffung von Austauschmöglichkeiten zwischen Palliativmediziner*innen, Psychologinnen, Gerontopsychiater*in und den Teams

Leena Pelttari, Geschäftsführerin des Dachverbandes Hospiz Österreich und Vorsitzende des Steuerungsgremiums für den Universitätslehrgang Palliative Care, betonte die Wichtigkeit der Bildungsarbeit als Qualitätssicherung: „Bisher haben knapp 5.000 Mitarbeiter*innen den Interprofessionellen Palliativbasislehrgang absolviert und fast 200 sind bereits Master of Science im multiprofessionellen und international anerkannten Universitätslehrgang Palliative Care. Europaweit gesehen sind wir hier im Spitzenfeld.“

Die Laudatio hielt Sr. Karin Weiler CS, Bereichsleitung Sozial Pastorale Dienste, Werte und Ehrenamt der Caritas Socialis. Sie erinnerte an Hildegard Teuschl und wie sehr die vorgestellten Projekte mit ihren innovativen, fachübergreifenden und den Menschen zugewandten Aspekten den Geist der Hospizpionierin verkörpern, die Namensgeberin des Preises ist.

Studiengangsleiterin Doris Schlömmer informierte zu Neuigkeiten im Universitätslehrgang Palliative Care, wie die erfolgte Re-Akkreditierung und den innovativen Alumni Club.

Waltraud Klasnic, Vorsitzende des Dachverbandes Hospiz Österreich, schloss die Preisverleihung ab, mit viel Wertschätzung für die Leidenschaft und die Liebe zu den anvertrauten Menschen, die bei den Preisträger*innen sichtbar wird.

Die Stifterin des Preises, Maja Dornier, selbst auch Absolventin des Unilehrgangs, war ebenfalls anwesend und drückte ihre Begeisterung über die ausgezeichneten Projekte aus.

Rainer Simader, Bereichsleiter Bildung im Dachverband Hospiz Österreich, moderierte gekonnt durch den Abend. Gunter Graf, Studienleiter St. Virgil, übernahm den technischen Support.

Wir freuen uns über diese Leidenschaft, Kompetenz und Innovationen und gratulieren ganz herzlich!

Hintergrundinfo:

Der Hildegard Teuschl Preis erinnert an Mag.a Sr. Hildegard Teuschl CS (1937-2009), eine Pionierin der österreichischen Hospiz- und Palliativbewegung und Begründerin des Dachverbandes Hospiz Österreich.

Fotos: Copyright bei Doris Schlömmer
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Hauskrankenpflege im Zentrum – HiZ Ein Projekt, das seinen Weg geht, trotz Covid-19

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Was ist HiZ?

HiZ ist ein österreichweites Projekt von Hospiz Österreich gemeinsam mit den für das Projekt Verantwortlichen aus den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg. Das sind die landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisationen, in Vorarlberg dazu noch Connexia, Gesellschaft für Gesundheit und Pflege und der Landesverband Hauskrankenpflege, und die 21 Träger und die Krankenpflegevereine aus Vorarlberg. HiZ hat am 01.01.2019 begonnen und geht bis 31.12.2022. Die Bundesländer Tirol, Salzburg und Burgenland sind als Beobachter*innen vertreten. Das Ziel des Projektes ist es, über Maßnahmen der Organisationsentwicklung und Fortbildung die Mitarbeitenden der Hauskrankenpflege/Mobile Betreuung und Pflege in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen zu unterstützen und die Zusammenarbeit mit zentralen Stakeholdern in der Betreuung (Allgemeinmediziner*innen, spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung, Rettung, Apotheken, …) zu verbessern. Durch das Projekt ‚Hauskrankenpflege im Zentrum – HiZ‘ soll der Wunsch der Menschen, zu Hause betreut zu werden und auch zu Hause versterben zu können, stärker als bisher Realität werden.

Wie arbeitet HiZ?

Im Projekt HiZ arbeiten die 21 Träger und die Krankenpflegevereine aus Vorarlberg gemeinsam mit den Projektverantwortlichen aus den teilnehmenden Bundesländern in einem übergeordneten, österreichweiten Netzwerk zusammen. In diesen Netzwerktreffen erarbeiten sie mit der Begleitung von Hospiz Österreich und Univ. Prof. Dr. Ralph Grossmann, Organisationsberater, die für sie passende Umsetzung im Bundesland. Das Knowhow und die Erfahrungen aus dem Wiener Pilot, in welchem vier Träger (Arbeitersamariterbund, Caritas ED WIEN, Caritas Socialis CS, Volkshilfe Wien) in einem dreijährigen Projekt (2015 – 2018) sehr viel an Expertise und Erfahrung zur Umsetzung von Hospizkultur in der Hauskrankenpflege erarbeitet haben, fließen in die Netzwerktreffen mit ein. Mehr zum Wiener Pilotprojekt unter www.hpc-mobil.hospiz.at. Auf diese Weise werden Synergien optimal genutzt. Das vernetzte Arbeiten bringt zusätzliche Ideen, stärkt die Motivation und gibt viel Kraft, um kontinuierlich die Umsetzung auf Bundeslandebene gut voranbringen zu können. Diese wird von der landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisation, in Vorarlberg zusätzlich von Connexia und dem Landesverband Hauskrankenpflege getragen. Die Evaluierung des Projektes erfolgt durch das Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisationen und Social Entrepreneurship der Wirtschaftsuniversität Wien, Mag.a Eva More-Hollerweger. Das Projekt wird anteilig vom Fonds Gesundes Österreich gefördert.

Was ist seit Projektbeginn in HiZ passiert?

In drei großen Netzwerkarbeitstreffen mit den Vertretungen der Träger und Krankenpflegevereine und den für das Projekt Verantwortlichen auf Bundeslandebene wurde an der Umsetzung gearbeitet. Alle benötigten Trainer*innen wurden in drei Trainer*innenschulungen ausgebildet. Die Palliativbeauftragten absolvieren zum Teil schon eine Grundausbildung, den Interprofessionellen Palliativbasislehrgang. Mit den dreitägigen Workshops für die Mitarbeiter*innen wurde begonnen, große Veranstaltungen für und mit den operativen Führungskräften wurden geplant bzw. durchgeführt. An den Zielen, Leistungen und Indikatoren wurde gearbeitet, ebenso an der Integration der neuen Rolle der Palliativbeauftragten. Das Curriculum der Mitarbeiter*innenworkshops wurde auf CoVid-19 Bedingungen adaptiert, in Vorarlberg wurde ein eigenes für Palliativbeauftragte entwickelt. Das alles ist nur ein kleiner Auszug aus dem Vielen, das einerseits auf Österreichebene und dann angepasst an das jeweilige Bundesland, bis dato umgesetzt wurde.

HiZ und CoVid-19

Ab März 2020 wurde es ein sehr herausforderndes Projektjahr. CoVid-19 hat im Projektverlauf Vieles durcheinander gebracht. Mehr Abstimmung hat uns geholfen, bestmöglich und flexibel auf die Situationen, die CoVid-19 ausgelöst hat, reagieren zu können. Wir haben Termine verschoben mit allen Konsequenzen – neue Räume finden, mit allen Beteiligten neue Termine vereinbaren usw. Onlinekompetenz wurde erarbeitet, und das entsprechende technische Equipment wurde gekauft. In der Folge wurde begonnen Arbeitstreffen auf Österreichebene wie im Bundesland online abzuhalten. Nur bei den Workshops waren sich bisher alle einig, dass diese nicht online durchführbar sind, da es bei den Workshops viel um die Haltung zu Hospiz und Palliative Care geht. Das Einfühlen, Nachspüren, Nachempfinden, Reflektieren und die Erfahrung der Teilnehmenden werden sehr direkt miteinbezogen, Mitarbeiter*innen mit unterschiedlichem Ausbildungsniveau werden gleichzeitig angesprochen. Am 19.01.2021 hatten wir ein österreichweites Zoom-Treffen mit allen Verantwortlichen aus den Bundesländern und allen Trägervertretungen. ES WAR SEHR BEEINDRUCKEND, und ist unter den Titel zu stellen: „HiZ lässt sich NICHT unterkriegen“. Die Motivation ist da, sogar verstärkt, weil alle noch mehr davon überzeugt sind wie notwendig, wichtig und unterstützend HPC in der Hauskrankenpflege ist, im normalen Arbeitsalltag und verstärkt in der Krisensituation. Natürlich braucht das Projekt mehr Zeit als ursprünglich vorgesehen, nämlich rund 1 – 1,5 Jahre, um z.B. 80% Durchschulungsrate in jedem Träger zu erreichen. Alle Verantwortlichen, Träger, Krankenpflegevereine waren seit März 2020 trotz der vielen zusätzlichen Herausforderungen zu HiZ aktiv und sind es nach wie vor. Der österreichweite Austausch passiert mit großer Offenheit, das Eigene wird wechselseitig den anderen zur Verfügung gestellt. Verantwortliche, die Kooperation und Vernetzung leben, tragen dazu bei, dass die wichtigen Themen, die im Projekt HiZ vermittelt werden sollen, ankommen und voranschreiten, auch unter CoVid-19.

Warum hat HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum verschiedene Namen?

HPC Mobil – Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause

HiM – Hospizkultur und Palliative Care in den Mobilen Diensten

HPC zuhause Hospizkultur und Palliative Care zuhause

Das Projekt HiZ hat die Aufgabe, die Verantwortlichen, die Träger und Krankenpflegevereine jeden Bundeslandes zu unterstützen, den passenden Pilot zu entwickeln und aufbauen zu können. Die mobile Pflege und Betreuung zu Hause ist in den Bundesländern hinsichtlich den Ausgangsvoraussetzungen und der Durchführung unterschiedlich. In Vorarlberg z.B. gibt es einen sehr hohen Anteil an diplomiertem Personal in der Hauskrankenpflege, von denen viele bereits über Grundlagen in Hospiz und Palliative Care verfügen. Das ist in anderen Bundesländern nicht der Fall. Alle teilnehmenden Bundesländer werden durch die Integration von Hospizkultur und Palliative Care in der Hauskrankenpflege ihre Mitarbeiter*innen in der Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen erheblich unterstützen. Das Niveau und die Qualität der Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen wird sich bei allen teilnehmenden Trägern und Krankenpflegevereinen zum Wohle der schwerkranken und sterbenden Patient*innen und deren Angehörigen bzw. Vertrauenspersonen verbessern.

Dr.in Sigrid Beyer, Hospiz Österreich, Bereichsleitung HPC in der Grundversorgung, sigrid.beyer@hospiz.at;
Maria Eibel, BSc MA MBA, Hospiz Österreich, Koordination HPC in der Grundversorgung, maria.eibel@hospiz.at 

Ansprechpersonen in den Bundesländern:

Oberösterreich: Landesverband Hospiz Oberösterreich,
Projektleitung: Dr.in Birgit Hofmann-Bichler, birgit.hofmann-bichler@gmx.at

Kärnten: Landesverband Kärnten für Hospiz- und Palliativeinrichtungen
Projektleitung: DGKP Brigitte Pekastnig; office@klv-hospiz.at
Projektkoordination: Mag.a (FH) Anita Freithofnig-Aigner, anita.freithofnig.aigner@klv-hospiz.at

Steiermark: Hospizverein Steiermark
Projektkoordination: Mag.a Karin Oblak, hpc-mobil@hospiz-stmk.at

Vorarlberg: Projektleitungsteam
Hospiz Vorarlberg: Dr. Karl Bitschnau MAS, karl.bitschnau@caritas.at 
Connexia – Gesellschaft für Gesundheit und Pflege: Dietmar Illmer, dietmar.illmer@connexia.at 
Hauskrankenpflege Vorarlberg: Mag.a Angela Jäger, aj@hauskrankenpflege-vlbg.at

Foto Copyright: DV Hospiz Ö

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